Missed Chance

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Mit der Absage des Treffens zwischen Trump und Kim ist die Hoffnung auf mehr Sicherheit in Südostasien erloschen.

Es ist bedauerlich, dass US-Präsident Donald Trump und der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un sich doch nicht wie geplant im Juni treffen. Die Gespräche hätten ein Anfang sein können. Zunächst hätten die Feinde Vertrauen aufbauen müssen. Danach hätten Washington und Pjöngjang darüber streiten können, wann das Regime unter welchen Bedingungen abrüstet und was es dafür bekommt.

Es ist müßig, darüber zu streiten, wer Schuld ist am Scheitern. Beide Seiten werden mehr oder weniger überzeugend darlegen, warum die jeweils andere Seite Schuld daran ist. Und beide Seiten haben aus ihrer Sicht sogar jeweils gute Argumente.

Doch entscheidender ist, dass der politische Wille gefehlt hat, über den jeweils eigenen Schatten zu springen. Wenn Trump etwa feststellt, dass Nordkorea „enormen Ärger und offene Feindschaft“ erkennen lassen habe, dann möchte man ihn fragen, was er erwartet hat?

Dennoch muss man es ausnahmsweise mit Trump halten. Irgendwann wird es womöglich doch zu einem Treffen der verfeindeten Staaten kommen. Dann ohne den Milliardär, der mit seiner Politik der maximalen Härte im Fall Nordkoreas gescheitert ist. Darüber kann auch nicht hinwegtäuschen, dass er das Treffen abgesagt hat.

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