Motorola Takeover: Google Pays Protection Money Amounting to Billions

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Motorola-Übernahme:Google zahlt Schutzgeld in Milliardenhöhe

Der Konzern stemmt mit dem Kauf von Motorola die größte Übernahme seiner Geschichte. Dabei geht es weniger um Handys. Die mehr als 12 Mrd. Dollar dienen dazu, Googles Handybetriebssystem Android zu schützen.

Mehr als 50 Klagen wegen angeblicher Patentverletzungen laufen gegen Android. Google selber beschuldigt Konkurrenten wie Microsoft, Oracle und Apple eine feindliche Kampagne gegen den Websuchkonzern zu führen. Ziel der Wettbewerber ist, die rasche Ausbreitung des Android System zu bremsen und damit zu verhindern, dass Google seine Marktmacht in das mobile Internet ausweiten kann. Denn künftig werden die meisten Menschen über mobile Geräte wie Tablets oder Handys auf das Internet zugreifen.

Ein großer Teil der künftigen Wachstumschancen hängt daher bei Google wie auch bei Microsoft, Nokia oder Apple an der Verbreitung des jeweils eigenen Handybetriebssystems wie iOS von Apple oder Windows Phone 7 von Microsoft.

Der Mobilfunkveteran Motorola hat über Jahrzehnte Patente angehäuft. Aktuell sind es nach Konzernangaben 17.000. Weitere 7500 sind beantragt. Dieses starke Portfolio wird Google künftig in den Verhandlungen mit seinen Konkurrenten nutzen. Die Patent-Arsenale sorgen für eine Balance im Kampf um Marktanteile. Konzerne, die zahlreiche Schlüsselpatente besitzen, räumen sich normalerweise gegenseitige Nutzungsrechte ein. Google zahlt 12,5 Mrd. Dollar, um in diese Liga aufzusteigen.

Fraglich jedoch, ob der mögliche Schutz nicht zu teuer erkauft ist. Denn neben den zweifellos attraktiven Patentrechten kauft der Websuchkonzern eine Menge Risiken mit ein. Motorola hat seine schwere Krise noch nicht ganz überwunden. Andere Android-Partner wie Samsung oder HTC dürften die Übernahme mit Sorge betrachten. Denn trotz aller Bekundungen bleiben Zweifel, ob Google seinen eigenen Hersteller nicht gegenüber anderen Produzenten bevorzugen wird.

Nicht zuletzt hat Google sich niemals mit der Entwicklung und Produktion von Geräten beschäftigt. Die geringen Margen bei der Handyherstellung im Vergleich zum Kerngeschäft der Websuche sowie die vergleichsweise hohen Risiken könnten die Entwicklung des Websuchkonzerns belasten.

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