Clear Warnings

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Natürlich ist es kein Zufall, dass Israel gestern im Mittelmeer zwei ballistische Raketen abgefeuert hat, die von russischen Radarstationen registriert wurden. Und natürlich ist es ebenso wenig Zufall, dass diese in Richtung Osten ausgerichtet waren. Wenn so etwas ausgerechnet zum Höhepunkt der Debatte um einen Militärschlag gegen Syrien geschieht, so ist dies als klare Warnung Israels an Syrien und auch dessen Schutzmacht Russland zu bewerten – und als indirekte Warnung an den Iran.

Syriens Präsident Assad soll damit klar gemacht werden, dass es ein enormes Risiko bedeuten würde, wenn er angesichts der Entscheidungs-Verzögerung in Washington erneut massiv gegen die Opposition vorgeht. Diese Abmahnung gilt auch für den Fall, dass der US-Kongress auf eine Angriffs-Zustimmung verzichtet und Barack Obama diesem Votum folgt. Die Botschaft an Putin dürfte lauten, er möge die unheilvolle Allianz mit Assad überdenken und die Blockadepolitik im UN-Sicherheitsrat aufgeben, um dort den Weg für eine diplomatische Lösung freizumachen. Und Teheran? Die Nachricht der „Falken“ in Jerusalem ist hier ebenfalls klar: Israel kann im Zweifelsfall, sollte Obama das Land im Atomstreit mit dem Iran im Stich lassen, selbst für sich sorgen. Falsche Schlüsse aus dem derzeitigen Stillstand beim Syrien-Konflikt zu ziehen und mit aller Macht weiter nach nuklearer Bewaffnung zu streben, könnte sich für das Mullah-Regime als Fehler erweisen.

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