With a huge festival around the new embassy at the old location, the Pariser Platz, America opens up to Berliners once again. After years of shielding behind concrete barriers and barbed wire-topped steel fences, the western superpower is finally showing its colors anew and is again part of Berlin’s “living room” between the Brandenburg Gate and the Adlon Hotel. It’s about time.
America’s reputation and appeal have suffered badly in the last few years. That’s due to political as well as military decisions and, of course, to a president whose sense of mission and radical rhetoric often scared us Germans. The result was an alarming cooling of relations with the United States. Not between the nation and the people, and certainly not in regard to the shared values of freedom, democracy and human rights, but very strongly vis-à-vis America’s president of the last eight years and his administration. Winning back lost credibility is of the essence.
The new embassy near the Brandenburg Gate, exactly where The Wall once divided Berlin, Germany and Europe, is ideally located. It symbolizes the victory of freedom over tyranny and oppression. It reminds us that the seemingly impossible is still possible if a goal like reunification is relentlessly sought and one has dependable allies like America on its side. Nostalgia should only be a small part of our memories. A signal for the future must radiate from this embassy – its controversial architecture notwithstanding – that America is emerging from the fortress necessitated by threats of terrorism and is once again showing her colors in Germany’s capital, actively competing for appreciation of its role as the last remaining superpower. Nowhere in the world has America achieved its self-imposed challenge as successfully as it has in Berlin. The tattered mutual trust caused on one side by suspicion and second-guessing and on the other side by arrogance and resistance to advice can be repaired and turned around to achieve a true mutual partnership.
A new president and his new ambassador will bring the chance for a renewing of both perceived and tangible German-American friendship. Today’s festival, to which the departing ambassador has invited one and all, is such an example of good will. Berliners will appreciate that fact despite the unfortunate but still necessary security measures. Nobody expects that despite terrorist threats the new embassy will become an open house. But there are reasonable limits, and Americans tend to overstep these due to a certain security hysteria. That deters people more than is necessary. Absolute security is illusory anyway. That’s why the future ambassador should realize that a bit less martial behavior around his house would be beneficial to the common cause.
Amerika zeigt wieder Flagge
Von Jochim Stoltenberg
Mit einem großen Volksfest rund um die neue Botschaft am alten Platz, dem Pariser, öffnet sich Amerika wieder für die Berliner. Nach Jahren der Abschottung hinter Betonblöcken und stacheldrahtbewehrten Stahlzäunen zeigt die westliche Supermacht endlich wieder Flagge in Berlin, ist Teil der "guten Stube" der Hauptstadt zwischen Brandenburger Tor und dem "Adlon" geworden. Es wurde höchste Zeit.
Amerikas Ruf und Anziehungskraft hat in den letzten Jahren arg gelitten. Das hatte mit politischen wie militärischen Entscheidungen zu tun. Und natürlich mit einem Präsidenten, dessen Sendungsbewusstsein und oft radikale Rhetorik auch viele Deutsche verstörten. Die Folge ist eine höchst bedenkliche Abkühlung in den Beziehungen zu den USA. Nicht gegenüber Land und Menschen, schon gar nicht gegenüber den gemeinsamen Wertevorstellungen von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten. Aber eben sehr stark gegenüber dem Präsidenten der vergangenen acht Jahre und dessen Administration. Es gilt, verlorene Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen.
Die neue Botschaft neben dem Brandenburger Tor, genau dort, wo einst die Mauer Berlin, Deutschland und Europa teilte, ist ein idealer Ort dafür. Er symbolisiert den Sieg der Freiheit über Diktatur und Unterdrückung. Er erinnert daran, dass das unmöglich Erscheinende möglich ist, wenn ein Ziel (Wiedervereinigung) beharrlich verfolgt wird und man verlässliche Verbündete (Amerika) an seiner Seite weiß. Bei allem notwendigen Erinnern ist Nostalgie allein zu wenig. Von dieser Botschaft muss - völlig losgelöst von ihrer umstrittenen Architektur - ein Signal für die Zukunft ausgehen: Amerika verlässt die durch die obwaltenden terroristischen Umstände aufgezwungene Festung, öffnet sich, zeigt in Deutschlands Hauptstadt wieder Flagge, wirbt offensiv zumindest um Verständnis für seine Rolle als letzte Supermacht. Nirgends in der Welt hat Amerika die sich selbst gestellte Herausforderung überzeugender gemeistert als in Berlin. Von hier aus kann, von hier aus muss es gelingen, das durch Misstrauen und Besserwisserei einerseits, Arroganz und Beratungsresistenz andererseits arg ramponierte Vertrauensverhältnis wieder zu drehen und zurückzuführen zu ehrlich partnerschaftlichen Beziehungen.
Ein neuer Präsident und sein neuer Botschafter eröffnen die Chance für eine Wiederbelebung spür- und erfahrbarer deutsch- amerikanischer Freundschaft.
Das heutige Volksfest, zu dem der scheidende Botschafter die Berliner lädt, ist so ein Zeichen des guten Willens. Die Berliner werden es allen leider noch immer notwendigen Sicherheitsvorkehrungen zum Trotz zu schätzen wissen. Niemand wird fortan erwarten, dass angesichts der terroristischen Bedrohungslage die neue Botschaft ein Haus der offenen Türen sein wird. Aber es gibt Grenzen des Zumutbaren. Aus einer gewissen Sicherheitshysterie heraus neigen die Amerikaner dazu, diese zu überschreiten. Das schreckt mehr als nötig ab. Absolute Sicherheit ist ohnehin illusorisch. Deshalb sollte der künftige Botschafter bedenken, dass ein bisschen weniger martialisches Gehabe rund um sein Haus der gemeinsame Sache dienlich wäre.
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[I]n the same area where these great beasts live, someone had the primitive and perverse idea to build a prison ... for immigrants in the United States without documentation