Barak Obama wants to send more troops to the Hindu Kush. But the West must abandon the idea that a stronger military presence would promote the country.
It's not going well in Afghanistan. The security situation is constantly worsening, the number of bomb attacks and suicide attacks is growing, while the arm of the Karzai government extends not far beyond the city boundaries of Kabul. Regional warlords and drug barons sit on the cabinet next to ministers who carry out orderly and honest work. Corruption and nepotism rage across the country. Mismanagement and a frightening lack of accountability go hand-in-hand. The country’s economy is even lower, unemployment has become for many a permanent condition, and the cultivation of poppies is for many villagers their sole source of income. The traditional societal structure stands in the way of state building.
Could more troops change something in all of this? It's doubtful. Around 50,000 soldiers are already there. If we wanted to have the same troop density as in Kosovo, for example, we would have to send between 300,000 and 400,000 men. That is simply unthinkable. It is likely that such a massively enhanced foreign military presence would only further incite radical Islamists.
Furthermore, an expansion of civilian development aid would probably be no panacea. Certainly, the international community may not have done enough so far: subsidies amounting to 15 billion dollars are less than even half of what has been promised to Afghanistan since 2001. Besides, about a third of this sum was given to foreign advisors, relief organizations, and foreign multinational corporations. Few deny the fact that a large amount of the money is lost to the pockets of greedy Afghan officials and politicians. The west has assured more billions in aid payments, but without better coordination of projects and sharper supervision of the use of the money, the effects will once again be limited.
In a recently published study, the American think-tank, Rand Corporation, represents the standpoint that the U.S. government must rethink their approach to their "War Against Terror." Military campaigns, argues the California-based think-tank, have rarely been successful against guerillas; the work of police and intelligence services is more effective. Ultimately, one must never shy-away from negotiating with insurgents in order to reach a political solution.
The argument is reasonable. We confess that there exists a broad gap between the necessary resources and those available. And let us not try to convince ourselves that we could have military success where Alexander the Great failed 2,300 years ago, where the British suffered a defeat in the 19th century, and from which the soviets executed a general retreat in the 20th century. So we should give up the belief that we can recreate an Afghan society after a western model. Any attempt to do so will inevitably fail in the face of deeply rooted traditional and religious values.
In the end, a sort of "Taliban-light" regime would be the best that we could attain: pious, but without connection to al-Qaida; Islamic, but not terrorist, not western, but also not anti-western.
Barack Obama will mehr Truppen an den Hindukusch senden. Der Westen muss sich jedoch von der Idee verabschieden, eine verstärkte Militärpräsenz würde das Land voranbringen
Es läuft nicht gut in Afghanistan. Die Sicherheitslage verschlechtert sich ständig, die Zahl der Bombenanschläge und Selbstmordattacken steigt und der Arm der Regierung Karzai reicht nicht weit über die Stadtgrenzen von Kabul hinaus. Regionale Kriegsherren und Drogenbarone sitzen im Kabinett neben Ministern, die ordentliche und ehrliche Arbeit leisten. Korruption und Vetternwirtschaft grassieren im Lande. Misswirtschaft und ein erschreckender Mangel an Rechenschaftspflichtigkeit gehen Hand in Hand. Die Wirtschaft liegt danieder, Arbeitslosigkeit wird für viele zum Dauerzustand, und die Anpflanzung von Mohn ist für viele Dorfbewohner die einzige Einkommensquelle. Die überkommenen Stammesstrukturen stehen dem Bemühen um state-building im Wege.
Würden mehr Truppen irgendetwas daran ändern können? Es ist zu bezweifeln. Etwa 50.000 Soldaten sind bereits dort. Wenn wir dieselbe Truppendichte pro Quadratkilometer wie beispielsweise im Kosovo haben wollten, müssten wir zusätzlich zwischen 300.000 und 400.000 Mann entsenden. Das ist schlichtweg undenkbar. Mit größter Wahrscheinlichkeit würde eine derart massiv aufgestockte ausländische Militärpräsenz den Aufstand der Radikalislamisten nur weiter anheizen.
Aber auch eine Ausweitung der zivilen Aufbauhilfe wäre wohl kein Allheilmittel. Gewiss, die internationale Staatengemeinschaft hat bisher vielleicht nicht genug getan: Hilfsgelder in Höhe von 15 Milliarden Dollar sind nicht einmal die Hälfte dessen, was den Afghanen seit 2001 versprochen wurde. Überdies ist ungefähr ein Drittel dieser Summe für ausländische Berater, ausländische Hilfsorganisationen und ausländische Großlieferanten ausgegeben worden. Ebenso wenig lässt sich die Tatsache leugnen, dass ein Gutteil der Gelder in den Taschen raffgieriger afghanischer Beamter und Politiker verschwunden ist. Eben hat der Westen wieder weitere Milliarden an Hilfszahlungen zugesagt, aber ohne bessere Koordinierung der Projekte und schärfere Aufsicht über die Verwendung der Gelder wird die Wirkung abermals begrenzt bleiben.
In einer vor Kurzem veröffentlichten Studie vertritt die amerikanische Denkfabrik Rand Corporation den Standpunkt, dass die U.S. Regierung ihren „Krieg gegen den Terror“ vom Ansatz her neu überdenken muss. Militärische Feldzüge, argumentiert der kalifornische Think-Tank, hätten gegen Guerillas selten Erfolg gehabt; die Arbeit der Polizei und der Geheimdienste sei da wichtiger; schließlich dürfe man sich nie vor Verhandlungen mit den Aufständischen scheuen, um eine politische Lösung zu erreichen.
Die Argumente sind vernünftig. Gestehen wir uns ein, dass sich zwischen erforderlichen und vorhandenen Ressourcen eine breite Kluft aufgetan hat. Und reden wir uns lieber nicht ein, dass wir militärisch reüssieren könnten, wo Alexander der Große vor 2.300 Jahren scheiterte, wo die Briten im 19. Jahrhundert eine bittere Niederlage erlitten und die Sowjets im 20. Jahrhundert schmählich den Rückzug antreten mussten. Auch sollten wir uns von der Annahme verabschieden, wir könnten die afghanische Gesellschaft nach westlichem Vorbild ummodellieren. Schon der bloße Versuch würde sich gegen tief verwurzelte traditionelle und religiöse Werte richten und wäre allein deswegen zum Scheitern verurteilt.
Am Ende mag ein „Taliban-lite“-Regime wohl das beste sein, was wir erreichen können: fromm, aber ohne Verbindung zu al-Qaida, islamisch, aber nicht terroristisch, nicht westlich, aber auch nicht anti-westlich.
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