U.S. Auto Industry NeedsNew Business Model

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US-Autoindustrie – Geschäftsmodell gesucht

Zum 100. Firmenjubiläum gibt sich der Vorstandschef von GM optimistisch. Ob die fieberhaften Maßnahmen des Managements ausreichen, um den US-Konzern zu retten, ist aber fraglich.

Rick Wagoner, der Vorstandsvorsitzende von General Motors (GM), verbreitet natürlich Zuversicht: Das Schlimmste sei nun vorüber, sagt er, vor allem mit Blick auf die Produktion.

Das könnte sogar stimmen. GM, mit immerhin rund 170 Mrd. $ Jahresumsatz der größte der drei amerikanischen Autokonzerne, steckt mitten in einem aggressiven Umstellungs- und Sanierungsprogramm. Die Frage bleibt bloß, ob das am Ende zum Überleben reicht.

Die abrupte Abkehr der Amerikaner von den großen SUVs und Pick-up-Trucks, mit denen lange gutes Geld zu verdienen war, hat die Konzerne in Detroit völlig auf der falschen Spur erwischt. Nun macht ihnen nicht nur die ausgediente Produktpalette zu schaffen. Sie leiden obendrein darunter, dass die Gebrauchtwagenpreise für Spritschlucker kollabiert sind. Das führt zu hohen Verlusten bei den Rückläufern im bisher sehr beliebten Leasinggeschäft, und es schränkt den Spielraum der Kunden ein, die ihr altes gegen ein neues Auto austauschen wollen. Benzinsparende, aber teure Modelle, die als Hoffnungsträger galten, sind schwer zu verkaufen.

Wagoner hat schon recht: Die Manager in Detroit arbeiten zügig daran, die Arbeits- und vor allem auch die sehr hohen Sozialkosten zu senken, Werke zu schließen oder umzuwidmen und neue Modelle zu entwickeln. Ab 2010 will GM mit dem Elektroauto Volt groß punkten.

Am Ende braucht der Konzern aber ein neues profitables Geschäftsmodell – und das ist bisher noch nicht erkennbar. Selbst wenn der Volt ein Erfolg wird, dürfte es Jahre dauern, bis er Geld verdient. Für GM könnte das zu lange sein.

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