The Curse of Cheap Gasoline in America

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Der Fluch des billigen Benzins in den USA

von Ferdinand Dudenhöffer, Professor für A-BWL und Automobilwirtschaft an der Universität Duisburg-Essen 06.01.2009 – 16.37 Uhr

In ein paar Tagen eröffnet die Detroit Motor Show, bisher das Zeichen des Aufbruchs in das neue Autojahr in den USA. In diesem Jahr wird Detroit eine traurige Sache. Die Autoproduktion in Nordamerika ist im vergangenen Jahr um 2,5 Millionen Fahrzeuge auf knapp 13 Millionen eingebrochen. 2009 drohen weitere Einschnitte. Doch die Chance der Krise liegt in den neuen, spritsparenden Automodellen.

Kleinwagen wie der Ford Fiesta laufen bald in den USA vom Band, neue Hybrid-Fahrzeuge von Toyota, Honda, aber auch von BMW und Mercedes stehen in den Messehallen. Neue Motoren, wie etwa ein 1,6 Liter Dieselmotor im neuen Volvo Mittelklassewagen S60, der mit fünf Liter Treibstoff auf 100 Kilometer auskommt, wurden entwickelt, um die Wende auf den Automärkten einzuleiten. Und all die neuen Modelle stehen ausgerechnet in Detroit, dort wo bisher neben den Spritfressern, kein Plätzchen mehr war. Doch rechnen sich die hohen Investitionen der Autobauer in kleinere, spritsparende Fahrzeuge in den USA?

Die großen Autos bleiben weiterhin auf der Straße

Die Gallone Benzin (Regular) kostet in den USA mittlerweile wieder weniger als 1,80 Dollar oder umgerechnet 0,47 Dollar pro Liter. Das sind 0,37 Euro. Das ist das Dilemma der Autobauer. Man hat kräftig in Alternativen zu den Gas Guzzlern investiert und mittendrin werden die Verbraucher mit einem niedrigen Benzinpreis verwöhnt. Das ist eine große Verkaufsbremse. Kaum einer greift bei solchen Preisen zu den Spritsparern. Da der Kunde heute jedoch nicht weiß, wie lange der Benzinpreis so niedrig bleibt, investiert er auch nicht in einen neuen Gas Guzzler. Was bleibt, ist, das bisherige große Auto einfach weiter zu fahren. Die Gebrauchtwagenpreise sind ohnehin im Keller. Auch die Leasinggesellschaften versuchen die Verträge der Kunden mit dem derzeitigen Fahrzeug einfach zu verlängern. Damit reduzieren sie ihre Restwertverluste – ebenfalls auf Kosten der Neuwagenverkäufe. Also auch hier wenig Freude, die in Detroit aufkommt.

Auf der diesjährigen Motor Show zeigt sich also ein doppeltes Dilemma. Die großen Produktionskürzungen hängen wie ein Damoklesschwert über den Messehallen. Gleichzeitig werden die spritsparenden Fahrzeuge mit einem zweifachen Handicap belegt: der Rezessionsangst der Verbraucher und dem niedrigen Benzinpreis. Der wichtigste Automarkt der Welt wird daher auch in diesem Jahr weiter einbrechen. Nach unseren Prognosen werden die Verkaufszahlen um eine Million Fahrzeuge auf 12,3 Millionen zurückgehen.

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