The Crisis – Who Do We Attack?

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14.02.2009

Die Krise – der Schurke

Von René Heilig

Zu vieles hat uns die Ära Bush zugemutet. Doch auch allzuviel vorenthalten. Unter anderem die Fähigkeit von US-Geheimdiensten, Realitäten wahrzunehmen und zutreffend zu analysieren. Bislang mussten allerlei Terroristen und mit ihnen verbundene Schurkenstaaten herhalten, um uns zu elektrisieren für Gefahren, die da lauern. Nun – unter Obama – scheint Realitätssinn heimzukehren in die verbunkerten Spionage-Stellungen. Das würde dieser Tage spürbar, als der Chef der nationalen US-Ausforscher, Dennis Blair, in Washington vor dem einschlägig befassten Ausschuss des Senates Auskunft über kommende Bedrohungen gab.

Er sprach über Afghanistan, über Irak, über Irans Atombestrebungen und allerlei Gruppierungen im Nahen Osten oder Asien. Doch dann kam er zum eigentlichen Thema. Die Wirtschaftskrise und ihre geopolitischen Auswirkungen stellen nach seiner Einschätzung die größte Gefahr für die Vereinigten Staaten dar. Schon jetzt habe die Krise an den Finanzmärkten das Vertrauen in die wirtschaftliche Führungsstärke der USA und den Glauben an freie Märkte untergraben. Und je länger die Probleme ungelöst seien – Blair nannte zwei Jahre –, desto größer wäre die Gefahr ernsthafter Schäden für die strategischen Interessen der USA.

Fragt sich, auf wen man in der Situation jetzt Bomben werfen soll!

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