Opel’s Moment of Truth

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Die Stunde der Wahrheit für Opel

von Thomas Exner, Ressortleiter der Wirtschaftsredaktion

30.03.2009 – 17.36 Uhr

Für die General Motors-Tochter Opel bedeutet der Wagoner-Nachfolger Fritz Henderson einen Hoffnungsschimmer.

Die US-Regierung hat den Druck auf die ums Überleben kämpfenden Autobauer General Motors (GM) und Chrysler enorm erhöht. Die Art, wie GM-Chef Rick Wagoner quasi öffentlich von der Politik aus seinen Ämtern gejagt wurde, zeigt, dass US-Präsident Obama absolut gewillt ist, mit harten Besen in Detroit zu kehren. Beide Konzerne werden Opfer und Einschnitte akzeptieren müssen, die man sich dort vor wenigen Wochen noch nicht vorstellen konnte.

Trotzdem: Eine politische Kehrtwende ist die harsche Reaktion Obamas auf die Sanierungspläne nicht. Zweifellos wird der US-Präsident alles versuchen, um den Kern der amerikanischen Automobilindustrie zu retten. Mit seiner Äußerung zur Insolvenzgefahr will er vor allem zweierlei erzwingen: Umfassende Zugeständnisse aufseiten der immer noch auf recht hohem Ross sitzenden Gewerkschaften und ein wirkliches Umdenken in den Managementetagen.

Für die GM-Tochter Opel bedeutet der Wagoner-Nachfolger Fritz Henderson einen Hoffnungsschimmer. Und dies nicht nur, weil er die Marke aus seiner Zeit als GM-Europa-Chef gut kennt. Im Gegensatz zum Betonkopf Wagoner, der bis zuletzt an seinem Traum großvolumiger Fahrzeuge festgehalten hat, ist Henderson ein sehr pragmatischer und marktorientierter Manager. Er dürfte die Chancen kleinerer, spritsparender Wagen aus Europa besser einschätzen können. Vor allem aber wird ihm die Bereitschaft nachgesagt, sich in seinen Entscheidungen von Fakten und guten Argumenten leiten zu lassen. Vielleicht gibt genau dies den Ausschlag für die Zukunft von Opel.

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