Amerika: Sündenbock und Hoffnungsträger
Freitag, 3. April 2009 02:32 – Von Clemens Wergin
Man könnte es den Gipfel der Ironie nennen: Angela Merkel und Nicolas Sarkozy haben noch einmal sehr deutlich gemacht, dass Amerika die Ursache allen Krisenübels sei (und unterschlagen, dass europäische Firmen kräftig mitgedreht haben am spekulativen Finanzrad).
Zu viel Gier, zu viel gepumptes Geld, zu viel Konsum – das war der anklagende Dreiklang, der den Amerikanern entgegenhallte. Man nimmt aber gerne mit, dass Amerika versucht, die Welt mit aller Kraft aus der Rezession zu holen – mit noch mehr fremdem Geld und noch mehr Konsumanreizen.
Alles ist anders: Der Globus erlebt das Ende einer Ära, in der die USA als Vorbild galten und der Welt selbstbewusst das eigene Erfolgsmodell anempfahlen. Gleichzeitig ist alles wie gehabt: Die Welt hofft, dass Amerika am Ende die Wirtschaftslokomotive spielt. Man selbst hält sich lieber vornehm zurück. Es ist das Sankt-Florians-Prinzip der internationalen Politik: Der andere zahlt, und man selbst profitiert dann auch noch davon. Auch in London wollten die Europäer dem amerikanischen Drängen nach mehr direkten Konjunkturhilfen nicht nachgeben, obwohl Amerikaner und Briten den Franzosen und den Deutschen weit entgegengekommen sind bei den Themen Finanzmarktregulierung und Austrocknen von Steuerparadiesen. Immerhin haben sich die wichtigsten Nationen der Welt aber geeinigt, das Budget des Internationalen Währungsfonds erheblich aufzustocken. Das hilft vor allem den Ländern, denen Zahlungsunfähigkeit droht.
Der Londoner Gipfel war einer jener tastenden Versuche, der Welt eine neue Ordnung zu geben. Die Krise und zwei Kriege drohen die Möglichkeiten der USA als führende Wirtschafts- wie als globale Ordnungsmacht zu überdehnen. Ein Nachfolgestaat, der bereit wäre, nicht nur Macht auszuüben, sondern auch die Kosten größerer Verantwortung zu übernehmen, ist aber weiter nicht in Sicht. Das Prinzip kollektiver Führung hat in London einigermaßen funktioniert, weil der enorme Problemdruck die Staatenlenker zusammengezwungen hat. Das wird sicher nicht so bleiben. Und dann? Schauen dann wieder alle nach Washington?
Die Krise hat die Amerikaner Demut gelehrt und in Barack Obama haben sie einen Präsidenten, der dies glaubwürdig verkörpert. Eine gute Gelegenheit, an alte amerikanische Traditionen anzuknüpfen. Es war historisch immer die Stärke der Amerikaner, nicht im Kommandoton zu befehlen, sondern die Interessen vieler Staaten zu einem Konsens zu bündeln, der allen nützt. Dazu sind die Chinesen nicht in der Lage, deren Elite noch stets zu isolationistisch und zugleich zu nationalistisch ist. Ebensowenig die Russen, deren strategisches Denken den Nullsummenspielen des 19. Jahrhunderts verhaftet ist. Wie Indien und Brasilien haben diese Länder auch noch lange mit ihren Entwicklungsproblemen zu schaffen. Und Europa ist zu alt geworden, als dass es noch weltpolitische Ambitionen hegen würde. Ja, Amerika schwächelt. Aus Mangel an guten Alternativen werden die Kraftlinien dieser Welt aber noch lange in Washington zusammenlaufen.
“Sure, America is faltering. But for lack of good alternatives, the reins of world power will continue to be held in Washington for many years to come.”
sure as long as china keeps loaning us money. they know exactly what they are doing.
americans worship at the altar of capitalism and borrow tons of money from communists to keep their capitalism and imperialism afloat and they do not see the irony in that.
we are living on borrowed money and time.
we no longer make stuff we just buy stuff with borrowed money and printed money.
this decline of wealth has been occuring for over 30 years.
we graduate more lawyers than all the world combined. lawyers do not create wealth just move it around.
the housing bubble was in reality a decline of wealth. higher home prices but same or lower incomes.
privitized health care, open borders, mega military expenses, crowed prisons, massive drug problem and an industrial military complex that now controls politicans and the mass media.
30 lobbyists for every politican in wash. make sure corp america makes profits even if need be with taxpayers money and borrowed money.
the education system self destructing and obama wants pay for performace for teachers. hey it worked well on wall street and the banks and the big three. not!
w edwards deming knew the fallacy of pay for performace americans did not.
the saving rates in america are below zero and credit card debt is beyond comprehension.
the national debt and trade inbalance is climing faster than our best fighter jets.
two unwinable wars like vietnam will bleed americans dry year after year after year after year……………year
many americans now want to invade iran. americans love these wars for profits.
american style of captialism was a flawed system that is running out of steam and borrowed money.
americans are being told this is just a recession and not a decline of wealth.
and we are your best hope. good luck on that one.
will we learn? yes but not until the middle class is reduced to very low levels and then the chaos.
and to think the middle class lined up to vote for reagan and those that supported reagan economics. some still do.
while you are at it check out our tent cities.