Crises, Hate and Returning Veterans

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16.04.2009

Krise, Hass und Veteranen

Von René Heilig

Seit sieben Jahren besteht das US-Heimatschutzministerium. Seit sieben Jahren warnt es vor Terroristen. Natürlich islamistischen. Und nun das: Die oberste US-Sicherheitsbehörde orientiert Polizisten und Sheriff-Büros auf die »guten Jungs«, die aus Irak heimkehren. Rechtsradikale würden versuchen, die militärisch Geübten zu rekrutieren und zu radikalisieren. Mindestens jeder hunderte Veteran habe sich einer rechtsextremen Organisationen angeschlossen. Genannt werden der Ku-Klux-Klan, die »Aryan Nations« und das »National Socialist Movement«.

Dass die gewaltbereiten US-Nazis leichtes Spiel beim Verführen der Heimkehrer haben, erklärt sich laut Geheimdienststudie vor allem aus zwei Tatsachen. Erstens haben die Ex-Soldaten schlechte Karten, wenn sie in der aktuellen Krisenzeit auf Jobsuche gehen. Zweites wurde erstmals in der US-Geschichte ein Afroamerikaner zum Präsidenten und damit auch zum obersten Befehlshaber der Truppen gewählt, die in Irak und Afghanistan in eine ungewisse Zukunft getrieben werden.

Auch wenn das Ministerium seine Furcht nun herunterspielen will – die Erinnerung an den Nazi-Bomber McVeigh, der 1995 in Oklahoma 168 Menschen in die Luft sprengte, ist aktiviert. Er war 1991 aus dem vorangegangenen Irak-Krieg heimgekehrt und suchte vergebens einen Job.

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