The FBI and Guantanamo

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Das FBI und Guantanamo

Von Roland Etzel

23.05.2009

Es sei nicht fair, nach der Wahl an vorher abgegebene Versprechen zu erinnern. Diese schon legendäre Unverschämtheit eines bekannten deutschen Parteivorsitzenden findet jetzt dankbare Nachnutzer in der Demokratischen Partei der USA. Zu der Forderung nach Schließung von Guantanamo hatte Barack Obama einst geantwortet: Yes, we can! Die Senatoren seiner Partei machten daraus nun ein »Ja, wir könnten« – aber nicht jetzt und nicht mit uns.

Von noch 241 »Terrorhäftlingen« in Guantanamo ist die Rede, gegen die es laut Justizministerium aber »nicht genügend« Beweise gibt oder nur solche, die geheim bleiben müssen. Da traf es sich doch gut, dass etwas anderes am selben Tage nicht länger geheim bleiben musste, denn in New York wurde eine »extrem gewaltbereite Terrorgruppe« verhaftet.

Seit fast einem Jahr hat das FBI sie beobachtet und unterwandert und nebenbei auch noch ihren Waffenvorrat gegen harmlosen Plunder ausgetauscht. Und damit gezeigt, wie segensreich es sein könnte, die 241 weiter festzuhalten; vielleicht findet sich ja doch noch was. Obama hat nun trotzig versichert, er werde sehr bald auf die Schließungspläne zurückkommen. Für die US-Bürger heißt das vermutlich, dass sie ebenso bald wieder von gerade noch verhinderten Anschlägen erfahren werden.

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