Why GM Doesn’t Want To Give Up Opel

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Warum GM nun Opel nicht loslassen will

Von Christine Skowronowski

09. September 2009

Attraktive Autos bauen kann der US-Autobauer General Motors (GM) immer noch nicht. Das Pokern hingegen beherrscht das Unternehmen perfekt. Seit Wochen hält das Unternehmen die Beschäftigten der einstigen Tochter Opel und die Bundesregierung hin. Dass sich das Management in Detroit sich nun bewegen wird und endlich eine Empfehlung für die Zukunft von Opel abgeben wird, ist längst nicht gesichert.

Warum will GM Opel nicht loslassen? Das Unternehmen braucht den Autobauer in Europa. Denn dort ist im Rüsselsheimer Entwicklungszentrum die zukunftsweisende Technologie gebündelt.

Die Autos von GM sind Ladenhüter und fahren seit langem nur noch Verlust ein. Noch einmal ganz deutlich wurde das bei der US-Variante der Abwrackprämie. Ford und die asiatischen Autobauer profitierten gerade davon, während GM, aber auch Chrysler, die Verlierer waren.

Nun ist es ja nicht so, dass GM das Know-how von Opel verlöre, wenn zum Beispiel der kanadisch-österreichische Autozulieferer als Investor zum Zuge käme. GM bliebe immerhin mit 35 Prozent Großaktionär. Und auf diese Variante hatte sich das Management in Detroit auch eingelassen, als der Konzern am Rande des Ruins stand.

Nun will es davon nicht mehr viel wissen, betreibt eine verantwortungslose Hinhaltetaktik und lanciert Befürchtungen, die an die Zeiten des Kalten Krieges erinnern. Know-how könnte nach Russland abwandern, wenn Magna mit der russischen Sberbank bei Opel einsteigt, heißt es.

Zunächst einmal lässt sich das vertraglich regeln, zumal in dem geplanten Unternehmen ja Magna und nicht die Russen die strategische Führung übernehmen sollen. Außerdem werden die Russen kaum in der Lage sein, von heute auf morgen mit “geklauter” Opel-Technologie eine eigene Industrie aufzubauen.

Im Übrigen unterhält GM mit Chinesen mehrere Gemeinschaftsunternehmen. Es st aber nicht bekannt, dass sich der Vorstand besorgt darüber geäußert hätte, dass Know-how von China kassiert wird. Obwohl die Chinesen für ihr Abkupfern jedweder Technologie bekannt sind.

GM sucht offenbar schlicht eine Hintertür, um doch noch in vollem Umfang an Opel festhalten und weiterhin das Sagen bei dem Unternehmen haben zu können. Nun das wird teuer. Denn in diesem Fall müsste das Unternehmen die Hilfe der Bundesregierung in Höhe von 1,5 Milliarden Euro demnächst zurückzahlen.

Das Geld hat der nach wie vor hochverschuldete Konzern jedoch nicht. Und er verfügt vor allem auch nicht über die Milliarden, die für zukunftsweisende Investitionen bei Opel nötig sind. Über kurz oder lang würde dann das passieren, was vor Wochen mit der Hilfe der Bundesregierung zunächst abgewendet wurde.

Um sich selbst über Wasser zu halten, würde GM Opel zerschlagen und die Teile meistbietend verhökern. Das Werk Eisenach ginge vielleicht an den Autobauer VW, der bereits ein Auge darauf geworfen hatte. Rüsselsheim könnte nach Detroit verlegt oder doch nach an Fiat verkauft werden. Die Werke Antwerpen, Elllesmere Port, Gleiwitz und Zaragoza würden dicht gemacht.

Ein düsteres Szenario. Wenn GM sich jetzt nicht endlich bewegt und Vernunft und Verantwortung für zigtausend Jobs walten lässt, werden die Arbeitnehmer von Opel auf die Barrikaden gehen. Sie haben lange genug erstaunlich still gehalten.

Warum GM nun Opel nicht loslassen will

Von Christine Skowronowski

09. September 2009

Attraktive Autos bauen kann der US-Autobauer General Motors (GM) immer noch nicht. Das Pokern hingegen beherrscht das Unternehmen perfekt. Seit Wochen hält das Unternehmen die Beschäftigten der einstigen Tochter Opel und die Bundesregierung hin. Dass sich das Management in Detroit sich nun bewegen wird und endlich eine Empfehlung für die Zukunft von Opel abgeben wird, ist längst nicht gesichert.

Warum will GM Opel nicht loslassen? Das Unternehmen braucht den Autobauer in Europa. Denn dort ist im Rüsselsheimer Entwicklungszentrum die zukunftsweisende Technologie gebündelt.

Die Autos von GM sind Ladenhüter und fahren seit langem nur noch Verlust ein. Noch einmal ganz deutlich wurde das bei der US-Variante der Abwrackprämie. Ford und die asiatischen Autobauer profitierten gerade davon, während GM, aber auch Chrysler, die Verlierer waren.

Nun ist es ja nicht so, dass GM das Know-how von Opel verlöre, wenn zum Beispiel der kanadisch-österreichische Autozulieferer als Investor zum Zuge käme. GM bliebe immerhin mit 35 Prozent Großaktionär. Und auf diese Variante hatte sich das Management in Detroit auch eingelassen, als der Konzern am Rande des Ruins stand.

Nun will es davon nicht mehr viel wissen, betreibt eine verantwortungslose Hinhaltetaktik und lanciert Befürchtungen, die an die Zeiten des Kalten Krieges erinnern. Know-how könnte nach Russland abwandern, wenn Magna mit der russischen Sberbank bei Opel einsteigt, heißt es.

Zunächst einmal lässt sich das vertraglich regeln, zumal in dem geplanten Unternehmen ja Magna und nicht die Russen die strategische Führung übernehmen sollen. Außerdem werden die Russen kaum in der Lage sein, von heute auf morgen mit “geklauter” Opel-Technologie eine eigene Industrie aufzubauen.

Im Übrigen unterhält GM mit Chinesen mehrere Gemeinschaftsunternehmen. Es st aber nicht bekannt, dass sich der Vorstand besorgt darüber geäußert hätte, dass Know-how von China kassiert wird. Obwohl die Chinesen für ihr Abkupfern jedweder Technologie bekannt sind.

GM sucht offenbar schlicht eine Hintertür, um doch noch in vollem Umfang an Opel festhalten und weiterhin das Sagen bei dem Unternehmen haben zu können. Nun das wird teuer. Denn in diesem Fall müsste das Unternehmen die Hilfe der Bundesregierung in Höhe von 1,5 Milliarden Euro demnächst zurückzahlen.

Das Geld hat der nach wie vor hochverschuldete Konzern jedoch nicht. Und er verfügt vor allem auch nicht über die Milliarden, die für zukunftsweisende Investitionen bei Opel nötig sind. Über kurz oder lang würde dann das passieren, was vor Wochen mit der Hilfe der Bundesregierung zunächst abgewendet wurde.

Um sich selbst über Wasser zu halten, würde GM Opel zerschlagen und die Teile meistbietend verhökern. Das Werk Eisenach ginge vielleicht an den Autobauer VW, der bereits ein Auge darauf geworfen hatte. Rüsselsheim könnte nach Detroit verlegt oder doch nach an Fiat verkauft werden. Die Werke Antwerpen, Elllesmere Port, Gleiwitz und Zaragoza würden dicht gemacht.

Ein düsteres Szenario. Wenn GM sich jetzt nicht endlich bewegt und Vernunft und Verantwortung für zigtausend Jobs walten lässt, werden die Arbeitnehmer von Opel auf die Barrikaden gehen. Sie haben lange genug erstaunlich still gehalten.

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