It was obvious President Obama didn’t enjoy his appearance in Oslo at the Nobel awards as he tried to take the wind out of his critics’ sails. He admitted to the audience that there were probably others more deserving of the honor being bestowed upon him. He was right. Considering that he was nominated for the prize just ten days into his first term, it’s obvious how little his policies had to do with the award. Not a good omen.
Obama then followed up with some plain talk. He mentioned the evil abroad in the world today. He expressed great respect for Mahatma Gandhi and Nelson Mandela but said their methods weren’t necessarily suitable for solving every problem. It was gratifying that he didn’t try to butter up his audience but went on the offensive to present his views. Rightly so: to award the Peace Prize to anyone who continues the war in Iraq, a war he has called wrong, while simultaneously escalating a war in Afghanistan in order to prop up an American-installed government unable to do anything as simple as credibly rigging an election, is indeed grotesque to say the least.
Whether the committee did Obama a favor in selecting him is still an open question. At any rate, they chose to give the award to a man who sees himself as a pragmatist and realist caught in the midst of pressure-group politics-–something he freely admits-–an award that has more to do with a do-gooder image than he is likely to feel comfortable with. Obama isn’t mankind’s savior, he’s an American president who represents the desires of the nation’s ruling class and differs from his hapless predecessor in that he tries to help the common people and make a friendly impression. That’s real progress by American standards.
But when it comes down to the nitty-gritty, he is rock hard: the Iraq war was wrong but we’re stuck with it and we can’t leave until conditions warrant a withdrawal. The Afghanistan war can and must be won. Guantanamo--oh, well! Obama already gave in on the Palestine issue and whether that helps healthcare reform, we’ll have to wait and see. To be sure, all this isn’t Obama’s fault alone-–he faces fierce opposition that limits his options. But none of that should distract us from the fact that the Obama many claim to know so well is a media creation that hides the real Obama. Who that may be is unknown-–probably he doesn’t even know himself at this point in time.
The Peace Prize for Obama was an ideological award. Obama is supposed to be encouraged-–even forced-–to translate the Nobel committee’s noble intentions into reality. In doing this, the committee put Obama under unnecessary pressure and further damaged the prize itself, if such a thing is even still possible. Obama knows that and, insofar as this appearance permitted, said as much. After which, he immediately departed.
Nobelpreis für Rhetorik
Von Charly Kneffel
Barack Obama redete in Oslo Klartext
Angenehm war Präsident Obama sein Auftritt im Rathaus von Oslo sichtlich nicht. Er war auch gleich bemühte, seinen Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Es gibt sicher Würdigere für diesen Preis als mich erklärte er dem Publikum im Rathaus von Oslo. Da hat er recht. Wenn man bedenkt, daß er bereit für den Preis nominiert wurde als er gerade erst zehn Tage im Amt war, kann man ermessen, wie wenig Bedeutung seine Politik für den Preis hatte. Kein gutes Zeichen.
Obama sprach dann auch im Folgenden Klartext. Er gäbe nun einmal das Böse in der Welt. Zwar habe er große Hochachtung für Mahatma Ghandi und Nelson Mandela, doch mit deren Methoden könne man nicht alle Probleme lösen. Erfreulich, daß der US-Präsident nicht versuchte, sich an das Publikum anzuschleimen, sondern offensiv seinen Standpunkt vertrat. Und in der Tat: den Friedensnopelpreis an jemanden zu verleihen, der den Krieg im Irak, den er selbst als falsch bezeichnet, weiter führt und gleichzeitig immer weitere Truppenkontingente nach Afghanistan schickt, um dort eine Regierung zu stabilisieren, die man selbst mitgebracht hat und die nicht einmal Wahlen glaubwürdig fälschen kann, ist eigentlich grotesk.
Ob sie dem US-Präsidenten damit einen Gefallen getan haben, ist auch noch eine offene Frage. Jedenfalls haben sie einen Mann, der sich selbst als Pragmatiker und Realisten sieht und der ganz in den Methoden klassischer Interessenpolitik - was er unumwunden zugibt - verstrickt ist, mit einem Preis ausgezeichnet, der seine Tätigkeit mehr mit Gutmenschen-Moral aufpoliert, als diesem angenehm sein kann. Barack Obama ist nicht der Erlöser der Welt, sondern ein US-amerikanischer Präsident, der die Interessen der herrschenden Klasse seines Landes vertritt und dabei - das unterscheidet ihn von seinem unglücklichen Vorgänger - mehr versucht, die einfachen Menschen mitzunehmen und einen sympathischen Eindruck zu machen. Für amerikanische Verhältnisse sicher ein Fortschritt.
Doch wo es an die Substanz geht, ist er beinhart. Der Irak-Krieg war falsch, aber jetzt sind wir drin, wir können nur raus, wenn die Verhältnisse so sind, wie wir sie uns wünschen. Der Krieg in Afghanistan kann und muß gewonnen werden. Guantanomo - nun ja! In der Palästina-Frage ist die US-Administration auch schon eingeknickt und ob aus der Gesundheitsreform je etwas wird, muß sich auch erst noch erweisen. Sicher liegt das nicht alles an Obama - schließlich stößt er auf viele Widerstände, die seine Möglichkeiten begrenzen. Doch das alles sollte nicht davon ablenken, daß der Obama,den viele Menschen zu kennen glauben, eine mediale Kunstfigur ist, die den realen Obama verdeckt. Wer das ist, werden wir noch sehen - vermutlich weiß er das derzeit selbst nicht.
Der Friedensnobelpreis für Barack Obama war ein ideologischer Preis. Barack Obama sollte ermuntert - ja gezwungen - werden, die edlen Absichten umzusetzen, die das Nobelkomitee von ihm erwartet. Durch diesen Schritt wurde Obama unnütz unter Druck gesetzt und der Preis selbst - wenn das überhaupt noch möglich ist - weiter beschädigt. Obama weiß das, er hat es - so gut es dieser Auftritt erlaubte - auch gesagt. Danach reiste er sofort ab.
Veröffentlicht: 11. Dezember 2009
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