Less Talking, More Doing

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Handeln statt poltern

US-Präsident Barack Obama ärgert sich über die Banken und mit ihm eine riesige Gemeinde von Kunden der Institute weltweit. Somit sind die wilden Drohungen, die Obama ausgestoßen hat, verständlich. Sie sind nur nicht überzeugend.

Seit dem Ausbruch der Finanzkrise sind mehr als sechzehn Monate vergangen, in denen die Sprecher aller Regierungen zahllose Male verkündet haben, es müsse „etwas geschehen”. Nach dem Motto „wenn nichts geschieht, geschieht die nächsten Krise”. Um den Jargon fortzusetzen: „Geschehen” ist leider nichts.

Allerdings wird heftig nach schärferer Aufsicht gerufen. Und die „Boni” der Manager sollen durch Gesetzes eingedämmt werden. An diesen beiden Forderungen lässt sich ablesen, dass auch weiterhin nichts „geschehen” wird.

Die Verschärfung der Aufsicht ist wirkungslos, solange die Bankmanager weiterhin nach Belieben alle Spekulationsgeschäfte betreiben dürfen. Nur, wenn die absurden Kunststücke verboten sind, kann die Aufsicht effektiv eingreifen. Davon ist aber nicht die Rede. Man hofft durch strengere Eigenkapitalvorschriften den Spieltrieb der Banker zu bremsen. Dieses Rezept hat sich schon in der Vergangenheit nicht bewährt

Dabei ginge es nur um wenige Regeln. Punkt eins: Die Banken dürften Kredite, die sie vergeben haben, nicht verkaufen. Punkt zwei: Optionen und Futures können über Börsen und konzessionierte Banken nur gezeichnet werden, wenn die Grundlage des Geschäfts verfügbar ist. Zur Illustration: Verspricht ein Partner einem anderen an einem bestimmten Tag in der Zukunft zu einem bestimmten Preis Wertpapiere oder Waren zu liefern, so muss er nachweisen, dass er diese tatsächlich besitzt. Auf dem freien Markt, also fern von Börsen und Banken, möge jeder nach Belieben spekulieren.

Seltsam mundet ein Verbot von Bonuszahlungen an Manager an. Hier handelt es sich um privatwirtschaftliche Vereinbarungen zwischen den Eigentümern einer Firma und ihren Geschäftsführern. Ein Eingriff des Staates ist rechtlich kaum zu begründen. Sehr wohl eingreifen soll der Staat mit klaren Regeln für die Rechnungslegung der Unternehmen. Da sollte längst der Unfug verboten werden, dass Firmen ihre Vermögenswerte aufwerten können, weil auf dem Markt ein vermeintlicher Wertzuwachs entstanden sei. Zum einen machen sich die Betriebe reicher als sie sind. Vor allem aber begründen diese nur theoretisch gegebenen Wertsteigerungen den Anspruch auf Boni.

Boni aus tatsächlich erzielten Gewinnen sind schwer zu verbieten. Bei Verlusten müssten aber die Nutznießer der Boni kräftig zur Kasse gegebeten werden, vor allem, wenn der Staat für Verluste einspringt. Da wäre der Staat als Zahler und Retter sehr wohl befugt, Bedingungen zu stellen.

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