The Right Man

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Der richtige Mann

VON Peter Hahne

29.01.10

Das war knapp. Fast hätte der US-Senat Ben Bernanke die Wiederwahl an die Spitze der Notenbank Fed verweigert. Das ist Ausdruck tiefen Misstrauens gegenüber einer Politik des billigen Geldes, für die Bernanke steht.

Bernanke stand lange Zeit an der Seite Alan Greenspans, der als sein Amtsvorgänger mit seiner lockeren Geldpolitik die Basis für die globale Finanzkrise gelegt hatte. Bernanke ist ferner vorzuwerfen, dass die von ihm geführte Notenbank dem Treiben an den Finanzmärkten viel zu lange tatenlos zugesehen hat.

Andererseits darf man Bernanke zugute halten, nach dem Ausbruch der Finanzkrise entschlossen gehandelt zu haben. Seine größte Herausforderung steht ihm freilich noch bevor: Er muss die Milliarden, die er seit dem Fall von Lehman Brothers unters Volk gebracht hat, wieder einsammeln, ohne eine neue Krise zu provozieren. Die US-Notenbank steht in den nächsten Jahren vor einer Herkulesaufgabe, deren Gelingen über Wohl und Wehe der globalen Wirtschaft entscheidet.

Gut, dass Bernanke an der Spitze der Fed bleibt. Ein neuer Mann, ein Machtvakuum gar, hätte die mächtigste Notenbank der Welt in eine tiefe Krise gestürzt.

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