Drones Instead of Atomic Bombs

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Mit dem neuen Strategiepapier gibt Obama auch einen Impuls in Abrüstungsfragen.

Der zentrale Punkt in der neuen amerikanischen Nukleardoktrin ist die Frage nach der Abschreckung. Hat George W. Bush noch von generellen vorbeugenden Erstschlägen gefaselt, führt Barack Obama die nukleare Abschreckung wieder auf jene Ebene zurück, wo sie – möglicherweise – funktionieren kann. Damit sind bestenfalls der Iran und Nordkorea zu beeindrucken. Gegen Terroristen, die in irgendeiner Höhle hausen, half nukleare Abschreckung aber noch nie – siehe Afghanistan.

Mit dem neuen Strategiepapier gibt Obama sicherlich auch einen Impuls in Abrüstungsfragen. Aber der naive Peacenik, für den ihn seine Kritiker halten, ist der US-Präsident deswegen noch lange nicht, hat er doch angekündigt, gegen chemische und biologische Angriffe auf die USA mit (notfalls neuen) konventionellen Mitteln vorzugehen. Das wird eine Aufrüstung vor allem im Hightech-Bereich mit sich bringen, die die nuklearen Reduktionsbemühungen am Ende noch in den Schatten stellen könnte. Auch das passt ins aufs Erste verwirrende Bild eines Friedensnobelpreisträgers, der den Krieg in Afghanistan und den pakistanischen Stammesgebieten nicht nur zu seinem gemacht, sondern ihn auch eskaliert hat.

Drohnen statt Atombomben, so könnte die entsprechende Leitlinie für eine US-Regierung lauten, die, ja, auf Kooperation setzt, aber auch nicht davor zurückscheut, amerikanische Interessen notfalls mit Gewalt durchzusetzen.

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