Obama, Vollstrecker für Bush
von Ines Zöttl
10.09.2010
Die Außenpolitik des US-Präsidenten ähnelt der seines Amtsvorgängers. Zwei Jahre nach Obamas Einzug ins Weiße Haus scheint sogar ein Militärschlag gegen den Iran möglich.
Obamas Krieg findet nun zwischen Key West und Point Barrow statt. Der US-Präsident kämpft um die Herzen von rund 200 Millionen Wählern, und es sieht nicht gut für ihn aus. Die Demokraten haben das Weiße Haus erobert, aber sie sind dabei, das Hinterland an den Gegner zu verlieren.Mehr zum Thema
Präsident in Misere Obama ohne Macht
Was jenseits der Grenzen der USA passiert, kümmert die um ihre Häuser und ihren Wohlstand bangenden Amerikaner derzeit wenig. Und auch Obama selbst interessiert sich viel weniger für die weite Welt als die für ihn. Der US-Präsident will die eigene Gesellschaft umbauen und keine neue Weltordnung formen.
Bald zwei Jahre nach dem Amtsantritt bestimmt nicht Wandel die US-Außenpolitik, sondern Kontinuität. Der Modus ist zurückgesetzt auf “George W. Bush”. Obama steht – nach einer Reihe von Realitätsschocks – da, wo schon sein Vorgänger stand: die gleichen globalen Probleme, die gleichen Krisen – und die gleichen Antworten. Im Weißen Haus wird Realpolitik gemacht – nur ohne die diplomatischen Kollateralschäden Bushs. Und so könnte es am Ende ausgerechnet der große Versöhner Obama sein, der den Iran militärisch angreift.
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