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Von Dietmar Ostermann

31 October 2010

80 Milliarden Dollar haben die USA im letzten Haushaltsjahr für ihre Geheimdienste ausgegeben. Doch diese Zahl hat es in sich. Vor allem wenn jemand wissen will, wie viel Geld sich die USA ihre Sicherheit insgesamt kosten lassen.

Dietmar Ostermann Korrespondent Frankfurter Rundschau in Washington.

Es ist nur eine Zahl, die Amerikas oberster Agentenführer James Clapper veröffentlicht hat. Aber diese Zahl hat es in sich: 80 Milliarden Dollar haben die USA im jüngsten Haushaltsjahr für ihre Geheimdienste ausgegeben, 58 Milliarden Euro.

Die Größenordnung wurde vermutet, den Wahnsinn macht das kaum erträglicher. Für die gleiche Summe unterhält China – nach den USA die zweitgrößte Militärmacht – offiziell seine gesamten Streitkräfte. Amerika kann damit nicht mal einen Unterhosenbomber im Flugzeug über Detroit stoppen. Da wir bei Zahlenspielen sind: Die US-Regierung gibt mehr für Geheimdienste aus als für Bildung (64 Milliarden). Und wer wissen will, wie viel Geld sich die USA ihre Sicherheit insgesamt kosten lassen, kann endlich zwei und zwei zusammenzählen: 534 Milliarden fürs Pentagon + 130 Milliarden für die Kriege in Afghanistan und im Irak + 80 Milliarden für Geheimdienste + 53 Milliarden für Heimatschutz = 797 Milliarden Dollar.

Gewiss, dies ist eine unruhige Welt voll schlimmer Gefahren. Eine aber besteht auch darin, sich im Sicherheitswahn kaputtzurüsten.

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