Netanyahu Prays

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Netanjahu im Gebet

Von Inge Günther

12 | 11 | 2010

Wie es im Nahost-Friedensprozess weitergeht ist noch nicht entschieden. Allerdings scheint Netanjahu die Obama-Regierung unterschätzt zu haben.

Noch ist nicht entschieden, wie es im Nahost-Friedensprozess weitergeht. Aber ganz so nach seinem Wunsch, wie es Israels Premier nach dem Sieg seiner konservativen Freunde im US-Kongress erhofft hatte, läuft es in Washington nicht. Eine kühle Abfuhr hatte sich Netanjahu bereits eingefangen, als er zu Beginn seiner US-Reise zu einer „glaubhaften militärischen Drohung“ gegen den Iran aufrief. Der US-Verteidigungsminister winkte umgehend ab.

Dass man bei der jetzigen israelischen Regierung auf alles gefasst sein muss, machten zudem neue Siedlungsausbaupläne für Ost-Jerusalem deutlich, die just bekannt wurden, als der Premier im Anflug war. US-Außenministerin Hillary Clinton war zumindest gut vorbereitet. Über sieben Stunden nahm sie den Gast aus Jerusalem ins Gebet – schon das ein Zeichen, wie viel Wert Washington einer Lösung für Nahost beimisst.

Netanjahu scheint die Obama-Regierung unterschätzt zu haben. Sie weiß, wohin sie will: an den Verhandlungstisch, um dort zu einer realen Zwei-Staaten-Lösung zu kommen. Mit Vermeidungsstrategien kommt er nicht mehr lange durch.

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