Leaving without a Happy Ending

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Die US-Republikaner haben den vielleicht letzten prominenten Politiker verloren, der sich den hitzigen Rechtspopulisten der Tea-Party-Bewegung offen entgegenstellte.

In Europa hat man Arnold Schwarzeneggers Ausflug in die kalifornische Politik stets belächelt. In den USA aber besetzte der frühere Muskelmann mit den eher physisch anspruchsvollen Filmrollen in den vergangenen sieben Jahren einen wichtigen politischen Part. Als „Gouvernator“ des bevölkerungsreichsten Bundesstaats war Schwarzenegger spätestens seit dem Parteiaustritt von New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg prominentester Frontmann des moderaten Flügels der Republikaner. Kalifornien verabschiedete ein ambitioniertes, in den USA beispielloses Klimagesetz. Sogar eine universelle Krankenversicherung wollte Schwarzenegger einführen. Beides gilt den tonangebenden Puristen im konservativen Lager als sozialistisches Teufelszeug.

Schwarzeneggers Pragmatismus hob sich wohltuend ab von den auf Krawall gebürsteten Eiferern in seiner Partei. Die Republikaner haben den vielleicht letzten prominenten Politiker verloren, der sich den hitzigen Rechtspopulisten der Tea-Party-Bewegung offen entgegenstellte.

Für Kalifornien selbst hingegen dürfte sich wenig ändern. Auch der neue Gouverneur Jerry Brown wird versuchen, das gewaltige Haushaltsdefizit einzudämmen. Und auch der Demokrat Brown wird gegen ein System ankämpfen, das dem Gouverneur kaum Spielraum lässt. Republikaner blockieren höhere Steuern, Demokraten und Gewerkschaften schmerzhafte Kürzungen. So ruhen die Hoffnungen nur darauf, dass irgendwann der nächste Boom kommt, Kaliforniens Innovationsgeist wieder einen Weg aus der Misere weist. Ein Happy End blieb Schwarzenegger in der Politik versagt.

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