Wer nicht fragt, macht bumm
Die USA finanzieren eine auf Pakistan zugeschnittene Version der Serie. Sie soll verhindern, dass Kinder unter den Einfluss Radikaler geraten.
Washingtons neuste Waffe im Kampf gegen den Terror ist Elmo. Denn die Sesamstraße geht nach Pakistan. Mit zwanzig Millionen Dollar finanzieren die USA gerade ein Remake der beliebten Kindersendung – auf Urdu. Die nationale amerikanische Hilfsorganisation USAID will mit den putzigen Puppen die Herzen der pakistanischen Kinder gewinnen – und sie damit auf den rechten Weg bringen.
(Die pakistanische Version der “Sesamstraße” soll die Bildung fördern und Terrorismus verhindern. Dafür gibt die US-Hilfsorganisation 20 Millionen Dollar aus)
Die Show soll die Bildung im Lande fördern. Die sprechenden Puppen sollen den kleinen Pakistanis Lesen, Schreiben und Rechnen schmackhaft machen, damit sie nicht so leicht unter den Einfluss radikaler Islamisten geraten.
Erste Folge im Herbst
Gefilmt wird vom Sommer an in Lahore, und im Herbst sollen schon die ersten Folgen im nationalen Sender PTV bis in die kleinsten Dörfer hinein ausgestrahlt werden. Schauplatz der neuen Puppenshow ist allerdings keine Straße in New York, sondern ein Dhaba, ein typisches pakistanisches Dorf – inklusive der kleinen Teestände am Straßenrand.
Und nicht das Krümelmonster oder Bibo sind die Stars von „SimSim Humara“ („Unseres“), so heißt die pakistanische Sesamstraßenversion, sondern die sechsjährige Bauerntochter Rani. Die Puppenfigur hat Zöpfchen, eine adrette Schuluniform und einen unstillbaren Wissensdurst. Außerdem wird es eine weise alte Frau namens Baaji geben, die die Tradition liebt und einen fleißigen Esel, Baily, der gerne ein Popstar wäre. Der einzige Gaststar aus dem Westen wird Elmo sein.
„Dies ist ein Geschenk für die Kinder Pakistans“, meint Faizaan Peerzeda, einer der pakistanischen Produzenten, „Ich denke, die amerikanischen Steuerzahler werden glücklich mit den Ergebnissen sein“. Doch es gibt auch kritische Stimmen: „Eine angepasste Sesamstraße ist gut, wichtig und nützlich“, schreibt der Kolumnist Mosharraf Zaidi in der Zeitung „The News“, „aber wenn ich zwanzig Millionen Dollar für Bildung zur Verfügung hätte, wäre es nicht das Erste, was ich täte“.
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