Cheney und die Folter
Kommentar von Olaf Standke
10.05.2011
Es war nur eine Frage der Zeit, bis man auch von Dick Cheney hören würde, wie nützlich »harsche Verhörmethoden« doch seien. Schließlich ist der einstige Vizepräsident einer der Verantwortlichen für dieses dunkle Kapitel im Anti-Terrorkrieg der Bush-Ära. Schon unmittelbar nach der Liquidierung von Osama bin Laden hatten die Republikaner in den USA eine neue Folter-Debatte angezettelt. Sie beanspruchen auch ein Stück vom Erfolg des Killerkommandos, wozu hat man jahrelang die internationale Kritik wegen der eigenen Menschenrechtsverletzungen im Kampf gegen Al Qaida ertragen. Wobei die konservative Aktivistengruppe »Keep America Safe« von Liz Cheney besonders viel Wind macht. Damals wie heute vertritt ihr Vater die Meinung, dass es sich etwa beim »Waterboarding«, wo Ertrinken simuliert wird, gar nicht um Folter handele. Es müsse unbedingt wieder eingeführt werden, um weitere ranghohe Terroristen zu ergreifen. Präsident Barack Obama hatte als eine seiner ersten Amtshandlungen Anfang 2009 die umstrittenen Verhörmethoden aus der Regierungszeit seines Vorgängers abgeschafft und sie als das bezeichnet, was sie sind: Folter. Sie entsprächen nicht den Werten dieser Regierung, ist jetzt wieder aus dem Weißen Haus zu hören. Alles andere wäre auch eine moralische wie völkerrechtliche Bankrotterklärung.
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