No Beheaded Corpses In Arizona

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Doch keine geköpften Leichen in Arizonas Wüste

28. Juni 2011

Hacker veröffentlichen Polizeibericht: Keine Zunahme der Gewalt an der Grenze zu Mexiko

Fast 600 Kilometer lang ist die Grenze zwischen Mexiko und Arizona. Illegale Immigration ist deshalb in dem südlichen US-Bundesstaat ein äußerst umstrittenes Thema.

Die republikanische Gouverneurin Jan Brewer wird nicht müde, vor der angeblichen Gefahr aus Mexiko zu warnen: “Wir können uns diese illegale Zuwanderung und alles was damit kommt, nicht mehr leisten”, sagte sie vor einem Jahr zum Sender Fox News, “Verbrechen, Drogen, Erpressung und Enthauptungen – die Leute können sich nicht mehr sicher fühlen.”

Am Wochenende von der Hacker-Gruppe Lulzsec veröffentlichte Polizeiberichte widersprechen allerdings Gouverneurin Brewers Aussagen: so haben die Ermittler keine Hinweise auf zunehmende Gewalt durch mexikanische Staatsbürger gefunden, ist unter der Überschrift “Violence Rising in Mexico, but Not in United States” zu lesen.

Umstrittenes Einwanderungsgesetz

Im April 2010 hatte Arizona das schärfste Einwanderungsgesetz der USA eingeführt. Der “Support Our Law Enforcement and Safe Neighborhoods Act” schreibt vor, dass die Polizei jede Person festnehmen soll, die sie verdächtigt, sich illegal in den USA aufzuhalten. Im letzten Moment wurde das Gesetz vom obersten Gerichtshof entschärft.

Marines jagen Grenzgänger

An der Grenze sind rechtsextreme Milizen unterwegs, die auf eigene Faust gegen Zuwanderer vorgehen. So merkt ein Bericht des “High Intensity Drug Trafficking Area Investigative Support Center” an, dass Grenzbeamte im Oktober 2008 zwei Bewaffnete angetroffen hätten. Die Männer trugen Tarnuniformen und hatten einen M4-Karabiner und Pistolen bei sich. Sie erklärten, sie würden für ihre Tätigkeit bezahlt und legten gültige Dienstausweise des US Marine Corps vor.

Insgesamt haben die Hacker über 700 Dokumente der Polizei von Arizona per BitTorrent verfügbar gemacht. Die Datei “Chinga la Migra” ist 446,6 Megabyte groß. Begründet wird die Wahl des Zieles damit, dass sie gegen den von ihnen als rassistischen Polizeistaat bezeichneten Staat Arizona und das Einwanderungsgesetz demonstrieren wollen.

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