USA schmieden Allianz gegen Iran
14.10.2011
Zweifel an Mordkomplott Teherans – Washington arbeitet an »angemessener Reaktion«
Wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet, sammelt Washington Verbündete für eine »konzertierte Aktion« gegen den Iran wegen des vermeintlichen Mordkomplotts gegen den saudiarabischen Botschafter in den USA. Die Anschlagspläne seien eine »gefährliche Eskalation« der Unterstützung des Terrorismus durch Teheran, behauptete US-Außenministerin Hillary Clinton am Mittwoch in Washington. »Dieser rücksichtslose Akt untergräbt internationale Normen. Der Iran muß für seine Aktionen zur Rechenschaft gezogen werden.« Ihr britischer Amtskollege William Hague sagte am Donnerstag in London, seine Regierung arbeite mit den USA, der Europäischen Union und Saudi-Arabien an einer angemessenen Reaktion. Die aufgedeckten Pläne seien offenbar ein Beleg dafür, daß der Iran seine Unterstützung von Terrorismus im Ausland ausweite, erklärte Hague im Parlament, ohne nähere Angaben zu machen.
Saudi-Arabien kündigte an, es werde den Iran für jede feindliche Handlung zur Rechenschaft ziehen, und erwäge resolute Schritte. Prinz Turki Al-Faisal zufolge sind die Beweise gegen den Iran »erdrückend«. Hochrangige US-Regierungsvertreter räumten derweil ein, Washington habe keine harten Belege dafür, daß die oberste iranische Führung von dem angeblichen Mordkomplott wußte. Der Washingtoner Verschwörungstheorie zufolge haben iranische Agenten einer Spezialeinheit der Revolutionsgarde bei einem mexikanischen Drogenkartell einen Auftragsmörder anheuern wollen. Gespräche über den Plan seien von verdeckten Ermittlern mitgeschnitten worden.
Ein Iran-Experte des Kongresses äußerte Zweifel. »Ein Autoverkäufer aus Texas, der nicht wirklich selbst ein Al-Quds-Mitglied ist und seit vielen Jahren in den USA lebt – das paßt nicht zusammen«, sagte Kenneth Katzman. »Es kann dazu einen gewissen Kontakt mit der Quds gegeben haben, aber die Idee eines gezielten, voll durchdachten Plans, genehmigt von hohen Stellen der iranischen Führung, strapaziert die Gutgläubigkeit.« Die Frau des 56jährigen Verdächtigen beteuerte in Interviews seine Unschuld: Auch wenn sie inzwischen getrennt von ihm lebe, könne sie sich beim besten Willen nicht vorstellen, »daß er zu so etwas fähig wäre«, sagte sie dem TV-Sender KVUE im texanischen Austin. Der Iran weist die Komplottvorwürfe als »kindisches Spiel« zurück.
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