Barack Obama kann sich früh auf seinen Gegner im US-Wahlkampf einstellen – die Chancen für Mitt Romney stehen gut. Aber sein politischer Erfolg fordert auch in den eigenen Reihen einen hohen Preis.
Das republikanische Establishment hat zurückgeschlagen – und Barack Obama kann sich schon einmal auf seinen künftigen Gegner einstellen. Es passt aber zu Mitt Romneys bisher mühsamer Wahlkampagne, dass die US-Medien auch nach seinem bisher überzeugendsten Wahlsieg das Haar in der Suppe suchten.
Es kann in der Tat zumindest theoretisch noch einiges passieren. Nur zehn Tage waren es jeweils zwischen den Vorwahlen in New Hampshire, South Carolina und Florida – und Romney hat dabei eine der heftigsten Achterbahnfahrten der US-Vorwahlgeschichte hingelegt. Erst fünf Prozent der Delegiertenstimmen für die Nominierung sind verteilt.
Nur noch ein Skandal kann Romneys Gegner retten
Aber Romneys Rivalen kann nur noch ein Wunder oder ein ausgewachsener Skandal des Favoriten retten. Nach der Schlappe in South Carolina hat Romney die erste große Krise seiner Kampagne bravourös bewältigt. In zwei Fernsehdebatten ist er Newt Gingrich ausgerechnet auf dem Terrain in die Parade gefahren, auf dem der Demagoge zuvor brillierte.
Und nach Iowa ist es Romney in Florida nun zum zweiten Mal gelungen den ehemaligen Sprecher des Repräsentantenhauses mithilfe peinlicher Fakten aus dessen langer politischer Karriere zu diskreditieren. Er hat eine eiskalte Skrupellosigkeit gezeigt, die ihm viele nicht zugetraut haben. Ist Romney deshalb schon ein chancenreicher Gegner für Barack Obama?
Die Gehässigkeiten im republikanischen Lager hatten einen Preis. In seiner Partei hat sich Romney durchgekämpft. Sein Ansehen bei den Wählern insgesamt hat aber unter den Enthüllungen über seinen Reichtum und seinen Opportunismus gelitten.
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