Sesamstraße in Endlosschleife als Guantánamo-Folter
31`.05.2012
Im US-Gefangenenlager Guantánamo Bay wurden offenbar nicht nur Heavy-Metal-Songs genutzt, um Verdächtige zu quälen. Auch die Musik der Kindersendung “Sesamstraße” wurde zur Folter missbraucht.
Das 2002 eröffnete Gefangenenlager Guantánamo Bay gilt vielen Kritikern als Symbol für die Missachtung der Rechtsstaatlichkeit und der Menschenrechte durch die USA im Kampf gegen den Terror.
2008 wurde bekannt, dass Terror-Verdächtigte hier mit der Dauerbeschallung von aggressiver Musik gefoltert wurden. Besonders häufig wurden dabei laute Heavy-Metal-Songs genutzt – wie etwa der Song “Enter Sandman” von Metallica.
Ein neuer Dokumentarfilm von al-Dschasira zeigt nun, dass für die Folter in dem Gefangenenlager auch deutlich “weichere” Songs ausgewählt wurden. So berichtet ein Gefangener, dass er Musik aus der Sesamstraße in Endlosschleife hören musste.
Christopher Cerf, der Komponist der Fernsehserie für Vorschulkinder, zeigte sich empört: Gegenüber dem Sender erklärte er, dass er die Geschichte zuerst “gar nicht glauben konnte”. Dass seine Sesamstraßen-Musik für dazu genutzt wurde, Menschen Schmerzen zuzufügen und sie so zu Aussagen zu zwingen, sei für ihn unerträglich.
Es ist nicht das erste Mal, dass seine Musik genutzt wird, um den Willen von Gefangenen zu brechen, wie auch die Online-Zeitung “The Huffington Post” berichtet. Bereits 2003 sollen Kriegsgefangene im Irak mit der Sesamstraße terrorisiert worden sein.
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