Triumph des Unsinns
Mitt Romney sucht sich Förderer, die ihn publikumswirksam unterstützen. Doch wer Unterstützer wie den Immobilienhai Donald Trump hat, der braucht wirklich keine Feinde mehr.
Triumph für Mitt Romney. Nach dem Sieg in Texas hat er auch offiziell die Delegiertenstimmen zusammen, um beim Parteitag zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner gekürt zu werden. Obwohl er von Anfang an der Favorit gewesen ist, musste er viel Zeit und über 300 Millionen Dollar für seine Wahlkampagne investieren, um sich gegen eine bunte Kandidatentruppe durchzusetzen, von der in Deutschland keiner auch nur in einen Kreistag gewählt würde.
Nein, nicht einmal die Republikaner lieben Romney. Das haben die Vorwahlen eindeutig bewiesen. Also verbündet er sich mit jedem, der bereit ist, ihn publikumswirksam zu unterstützen – von seinem ehemaligen Gegner Rick Santorum über George W. Bush, den reaktionären Schauspieler Chuck Norris bis zu, man glaubt es kaum, dem mittlerweile völlig durchgeknallten Immobilienhai Donald Trump, der die Welt gern mit seinen phallischen Türmen vollbaut.
Neben seinen Trump Towers hat er aber noch eine weitere Obsession: Obama zum Nicht-Amerikaner zu erklären, der irgendwo in Kenia oder Indonesien oder weiß Gott wo geboren ist – und daher gar nicht US-Präsident sein dürfte. Keine Gelegenheit lässt Trump aus, um diese längst widerlegte, völlig unsinnige und sogar rassistische These herauszuposaunen. Und wie könnte man sie besser platzieren, als in einem Interview mit CNN am Abend von Romneys Triumph, kurz vor einem Spendendinner, dass Trump für den Kandidaten ausrichtet? Wer solche Freunde hat, braucht wirklich keine Feinde mehr, wie der Wortwechsel Wolf Blitzers mit Trump demonstriert.
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