Obama Finds the Sweet Spot

<--

Obama trifft des Kekses Kern

Von DANIEL HAUFLER

18.07.2012

Schon jetzt ist klar: Barack Obama wird wiedergewählt. Dafür sprechen einige untrügliche Indikatoren, die weder von der Weltwirtschaft noch von den Republikanern beeinflusst werden können.

Eigentlich müsste es so sein: Boomt die Wirtschaft und entstehen Arbeitsplätze, wird Barack Obama als Präsident wiedergewählt. Ist dem nicht so, kann er einpacken und wieder nach Chicago ziehen. Das sagen alle Experten, allen voran meine Kollegin Olivia Schoeller. Sie hat als langjährige US-Kollegin mehrfach beobachtet, wie wahr diese Regel ist.

Doch da gab es noch nicht die Keks-Frage und das Problem Mitt Romneys mit langen Flügen. Genauer gesagt, das Problem, dass nur 31 Prozent der Amerikaner auf einem langem Flug neben ihm sitzen wollten – das ist bei Umfragen das amerikanische Pendant zu der deutschen Fragen, mit wem man gern ein Bier trinken würde. Trotz seiner Kompetenz in Wirtschaftsfragen und seines Reichtums, was ja bedeuten würde, dass man in der Ersten Klasse reist, nähmen 57 Prozent lieber neben Obama Platz.

Romneys Sympathiewerte sind nach wie vor miserabel. Entgegen der Einschätzung von Demoskopen haben sie sich nicht verbessert, nachdem die Wähler ihn im Wahlkampf besser kennengelernt haben. Es ist sogar das Gegenteil der Fall, wie eine Bloomberg-Umfrage zeigt.

Warum Obama bei allen Zweifeln an seiner Politik und seinen Lösungen für die Wirtschaftskrise so beliebt ist, lässt sich am besten verstehen, wenn man ihn mal bei einem Auftritt mit Pfadfinderinnen beobachtet oder im Fokus der Kiss Cam bei einem Basketballspiel der US-Nationalmannschaft sieht. Er küsst einfach süß und weiß genau, wie man den richtigen (nämlich den beliebtesten) Girl Scout Cookie auswählt – den mit Minzgeschmack. Romney hätte wohl einen gewählt wie Golden Yangles (der gar nicht mehr hergestellt wird)…

About this publication