Clinton’s Egypt Visit: Walking on Eggshells in Cairo

<--

Die US-Außenmnisterin war in Kairo milde: Keine Rede mehr davon, dass die USA ihre Finanzhilfe an irgendwelche Demokratieauflagen knüpfen

US-Außenministerin Hillary Clinton hat in Kairo nicht nur dem islamistischen Präsidenten und dem Junta-Vorsitzenden Besuche abgestattet – es war quasi auch eine Besichtigungstour der Trümmer der amerikanischen Nahost-Politik. Noch nie hatten die Amerikaner in der Region weniger Einfluss und mussten sich so verbiegen, um wenigstens den Rest zu bewahren.

Die teils recht scharfen US-Aufforderungen der letzten Wochen an die ägyptischen Militärs, die alten Partner der USA, die Macht völlig an die Zivilisten abzugeben, haben diese ignoriert. Sie wissen genau, dass die USA im Grunde froh sind, wenn Ägyptens Außen- und Sicherheitspolitik nicht ganz den Muslimbrüdern überlassen werden, auch wenn das dem von Clinton vielzitierten “Wunsch des Volkes” widersprechen mag.

Clinton war in Kairo milde: keine Rede mehr davon, dass die USA ihre Finanzhilfe an irgendwelche Demokratie-Auflagen knüpfen. Mohammed Morsi wurde von ihr dennoch als der personifizierte Volkswille gehätschelt (wenn auch nicht getätschelt – es gab kein offizielles Händeschüttel-Foto, beinahe iranische Verhältnisse). Der US-Pragmatismus, den Clinton mit “Wir kooperieren mit jeder ägyptischen Regierung” zusammenfasste, wird von den Verschwörungstheoretikern jedoch anders gedeutet: Die USA hätten die Islamisten an die Macht gebracht, behaupteten diesmal die Anti-USA-Demonstranten.

About this publication