The Competition Has Learned Too Much from Apple

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Die Konkurrenz hat zu gut von Apple gelernt

Für Apple ist die Zeit der einfachen Umsatzrekorde vorbei. Trotz Gewinnsteigerung des Konzerns muss er Einbußen im Smartphonegeschäft hinnehmen. Die Android-Konkurrenz ist zu stark geworden.

Apple spürt erstmals deutlich den Druck der Konkurrenz auf dem Smartphonemarkt: Der kalifornische Elektronikhersteller übertraf mit seinen jüngsten Quartalszahlen immerhin die eigenen Prognose, verfehlte jedoch die Erwartungen der Analysten.

Zwar steigerte der Konzern Umsatz und Gewinn um jeweils mehr als 20 Prozent auf 35 Milliarden und 8,8 Milliarden Dollar. Doch der Erfolg basiert vor allem auf den Rekord-Absatzzahlen von Apples Tablet-Computern iPad 2 und 3. Beide Versionen zusammen gingen im April, Mai und Juni insgesamt 17 Millionen mal über die Ladentheke – gegenüber dem Vorjahresquartal eine Steigerung von über 80 Prozent.

Doch bei Apples wichtigstem Umsatzbringer, dem iPhone, muss der Konzern im Vergleich zum Vorquartal erstmals einen deutlichen Umsatzeinbruch von 26 Prozent diagnostizieren, 26 Millionen Stück fanden ihren Kunden.

Opfer der eigenen Geheimhaltungstaktik

Eine Ursache für den Einbruch liegt sicherlich in der Antizipation der Stammkundschaft: Die neue Mobil-Betriebssystem-Version iOs 6.0 ist bereits in den Startlöchern, nun erwarten Kunden wie Analysten auch die Ankündigung eines neuen iPhones mit Versionsnummer 5 von den notorisch verschwiegenen Kaliforniern.

Auch wenn Apple-Chef Tim Cook im Analysten-Gespräch zu seinen Quartalszahlen nur mysteriös über eine großartige Produkt-Pipeline orakelte: Spätestens zum Weihnachtsgeschäft muss Apple ein neues Gerät bringen, um mit der Konkurrenz schritt zu halten – das wissen auch die Stammkunden, und verzögern aktuell Neuanschaffungen.

Damit wird Apple zum Opfer der eigenen Geheimhaltungstaktik – wüssten die Kunden sicher, dass das neue iPhone erst später im Jahr auf den Markt kommt, sie wären vielleicht weniger zögerlich.

Täglicher Kampf um Marktanteile

Die zweite Ursache für Apples iPhone-Einbruch jedoch liegt im Erstarken der Android-Konkurrenz: Samsung hat Apple bereits im Frühjahr 2012 endgültig als größter Smartphone-Hersteller überholt, aktuell verkaufen die Koreaner fast doppelt so viele Smartphones wie Apple. Apple selbst gibt in einem am Montag öffentlich gestellten Gerichtsantrag zu, dass Samsungs Erfolg erheblichen Umsatz kostet.

Apples Anwälte argumentieren, dass Samsung Apple nur dank der Kopie von Apple-Innovationen überholen konnte, und verlangen deswegen 2,5 Milliarden Dollar Schadensersatz für Umsatzausfälle.

Selbst wenn Apple mit dieser Argumentation Erfolg haben sollte: Den Erfolg von Hardwareherstellern wie Samsung und Google als Android-Software-Lieferant lässt sich dauerhaft nicht vor Gericht stoppen. Die Zeit der einfachen Umsatzrekorde ist vorbei, die Konkurrenz hat gut von Apple gelernt. Nun folgt der tägliche Kampf um Marktanteile.

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