Romneys Erdkunde
Von Olaf Standke
Syrien ist Irans einziger Verbündeter in der Arabischen Welt. Es ist seine Verbindung zum Meer.« Mit Radio Jerewan könnte man sagen: im Prinzip ja. Nur dass Iran eine Hunderte Kilometer lange Küste hat. Und keineswegs an Syrien grenzt. Nicht zum ersten Mal verblüffte Mitt Romney mit seiner eigenartigen Erdkunde. Erst kürzlich machte der republikanische Präsidentschaftskandidat in Verkennung der nahöstlichen Landkarte Syrien zum Nachbarland eines möglichen Palästinenserstaates. »Jedes Mal, wenn Sie Ihre Meinung sagen, liegen Sie falsch«, kanzelte Barack Obama seinen Herausforderer im letzten Fernsehduell vor den Wahlen am 6. November angriffslustig ab. Der Amtsinhaber gab in der außenpolitische Runde den Oberkommandierenden und war fraglos Chef im Debattenring. Das bestätigten auch die nachfolgenden Umfragen, wonach 48 Prozent der befragten Zuschauer den Präsidenten zum Sieger der Redeschlacht erklärten – auch wenn sich beide Kandidaten durchaus nahe waren, wenn es darum ging, ein militärisch starkes »Amerika« als globale Führungsmacht zu postulieren.
Eine Blaupause für den Urnengang lieferten die Demoskopen allerdings nicht, dafür seien andere, nämlich wirtschaftliche und soziale Themen entscheidender. Letztlich, so Wahlforscher, könnte der nächste Präsident von der Entscheidung der eine Million noch unentschlossenen Stimmberechtigten in den zwischen Demokraten und Republikanern pendelnden »Swing States« abhängen. Beispielsweise in Florida.
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