In Germany, Obama Has Already Won the Election

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In Deutschland hat Obama die Wahl schon gewonnen

US-Präsident Barack Obama erreicht in Deutschland Umfragewerte, die man sonst nur aus Diktaturen kennt – dabei agiert er außenpolitisch kaum anders als sein Vorgänger. Doch es gibt einen Unterschied.

Der beliebteste Deutsche ist ein Amerikaner und wohnt im Weißen Haus. Barack Obama erreicht hierzulande Umfragewerte, wie man sie sonst nur aus Diktaturen kennt: Mehr als 90 Prozent der Deutschen, die Amerikaner ja gemeinhin für ein bisschen dumm, oberflächlich und undifferenziert halten, stehen unerschütterlich zu Obama.

Sein Herausforderer Mitt Romney dagegen, der in den USA fast gleichauf mit dem Präsidenten liegt, erscheint hier mit seinen drei (3!) Prozent wie ein statistischer Fehler. Wie kommt das?

Schließlich agiert Obama außenpolitisch nicht viel anders als sein verhasster Vorgänger George W. Bush, wenn er Drohnen nach Afghanistan, Somalia oder Syrien schickt. Aber er wirkt dabei, das ist der Unterschied, wie ein Friedensengel und nicht wie ein schießwütiger Texaner in Cowboystiefeln. Die hübsche Verpackung macht’s.

Reichtum ist den Deutschen suspekt

Wir sehnen uns nun mal nach dem guten und wahren Amerikaner oder wen wir dafür halten, da sind wir echte Romantiker. Wir wollen keinen gottesgläubigen konservativen Republikaner, und vor allem wollen wir keinen steinreichen Unternehmer, denn Reichtum ist uns suspekt.

In den USA gehört zum “pursuit of happiness”, dem in der Verfassung verankerten Recht, nach seinem Glück zu streben, auch das Streben nach Wohlstand. Das ist der amerikanische Traum. Wer es geschafft hat, wird zum Vorbild. Anders als in Deutschland. Oder können Sie sich einen Kanzlerkandidaten vorstellen, der 200 Millionen Dollar auf dem Konto hat?

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