Obama Goes Without but Saves Little

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Posted on April 16, 2013.

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Nicht nur in der Bundesrepublik, auch in den USA muss gespart werden. Millionen von Amerikanern, die für den Staat arbeiten, gehen nur noch an vier Tagen der Woche zum Dienst und bekommen entsprechend weniger bezahlt. Das wirkt sich negativ auf den Konsum und die Binnennachfrage aus, was wiederum Folgen für den Arbeitsmarkt hat, der gerade im Begriff ist – beziehungsweise war –, sich zu erholen. In dieser Situation hat Präsident Obama beschlossen, ein Zeichen zu setzen. Er verzichtet auf fünf Prozent seines Gehalts, “aus Solidarität mit den von den Sparmaßnahmen betroffenen Regierungsangestellten”, von den Tour Guides im Weißen Haus bis zu den Militärs auf den Stützpunkten der Army, der Air Force und der Navy.

Obama bekommt ein Jahresgehalt von 400.000 Dollar. Fünf Prozent davon machen 20.000 Dollar aus. Es bleiben ihm also noch 380.000 Dollar übrig. Das ist nicht allzu viel, allerdings haben er und seine Frau Michelle in den vergangenen Jahren ordentlich verdient: 5,5 Millionen Dollar im Jahr 2009, 1,7 Millionen im Jahr 2010 und immerhin noch 790.000 im Jahr 2011. Da kann man schon was ansparen.

Die “Armutsgrenze” für eine vierköpfige Familie liegt in den USA bei 23.000 Dollar im Jahr. Das ist etwas mehr als der Betrag, auf den Barack Obama verzichtet. Allerdings sagen absolute Zahlen wenig aus. Für 23.000 Dollar kann man in Manhattan nicht einmal eine Abstellkammer mieten, in Nebraska oder Idaho könnte eine Familie davon leben, vorausgesetzt, sie gehört zu den 47 Millionen Amerikanern, die Lebensmittelmarken bekommen, die sie dann im Supermarkt an der Ecke einlösen.

423.000 Dollar für die Kondomforschung

Andererseits scheinen die USA über endlose Ressourcen zu verfügen. The National Institutes of Health, die föderale Gesundheitsbehörde, finanziert mit 1,5 Millionen Dollar eine wissenschaftliche Untersuchung über die Frage, warum drei von vier Lesben “obese”, also fettleibig sind. The National Science Foundation, eine Bundesstiftung zur Förderung der Wissenschaften, gibt über 380.000 Dollar für eine Studie über die Entwicklung der Geschlechtsorgane männlicher und weiblicher Wildenten aus.

Es geht um “sexuelle Konflikte, soziales Verhalten und Evolution”. Bis jetzt haben sich nur Köche und Gourmets mit der Frage beschäftigt, ob Enten oder Erpel besser schmecken. Die Universität von Indiana hat von der Washingtoner Bundesbehörde für Gesundheit und Soziales (Department of Health and Human Services) einen Zuschuss über 423.000 Dollar bekommen, um eine Feldstudie über “Hindernisse beim Gebrauch von Kondomen” durchzuführen.

Wenn das wissenschaftliche Projekte sind, die mit öffentlichen Mittel gefördert werden, dann sprechen sie gegen die Notwendigkeit einer rigiden Sparpolitik. Anderseits möchte man schon wissen, warum drei von vier Lesben übergewichtig sind, wie sich die Genitalien von Enten und Erpeln im Laufe der Evolution entwickelt haben und worauf man beim Einsatz von Präservativen achten muss.

Es sind Fragen von großer Relevanz, denn sie drehen sich alle um ein zentrales Thema der menschlichen Existenz: Sex. Und ganz nebenbei machen es die Amis vor, wie man sparen kann, ohne dass Forschung und Wissenschaft zu kurz kommen. Es ist nur eine Frage der Prioritäten.

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