Edward Snowden, Freedom Fighter

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Ein Kämpfer für die Freiheit

Von Viktor Funk

10. Juni 2013

Washington hält Edward Snowden für einen Verräter. Wahr ist aber: Wie zuvor Bradley Manning ist er ein Kämpfer für echte Freiheit und echte Demokratie. Ein Kommentar.

Edward Snowden wird in Zukunft ein schwieriges Verhältnis zu seiner Heimat haben: Wenn er Pech hat, verschwindet er in den USA hinter Gittern; wenn er Glück hat, wird er nicht so bald dorthin zurück müssen. Snowden hat den Amerikanern gezeigt, „was in ihrem Namen gegen sie getan wird“ – im großen Stil sammelt der Geheimdienst NSA die Kommunikationsdaten der Bürger.

Snowdens Name wird nun oft zusammen mit demjenigen von Bradley Manning genannt. Der Soldat Manning hatte unter anderem die Ermordung von Zivilisten im Irak durch die US-Armee öffentlich gemacht. Auch wenn sich die Männer nicht kennen dürften: Sie haben etwas gemeinsam. Ihre Kindheit und Jugend spielte sich in einer vernetzten Welt ab. Kommunikation und Informationen haben für ihre Generation einen viel konkreteren Bezug zum Thema Freiheit und Demokratie als Landesgrenzen.

Dass diese Freiheit eine Scheinfreiheit ist, weil unsere Kommunikation durch die Filter der Geheimdienste läuft, ist keine Überraschung. Überraschender ist, wie weitgehend die Internetgiganten das große Lausch-Spiel mitmachen. Unser ganzes Leben ist dank Google & Co für die Geheimdienste so gut erfassbar wie nie zuvor.

Washington hält Snowden für einen Verräter. Wahr ist aber: Wie Manning ist er ein Kämpfer für echte Freiheit und echte Demokratie.

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