Legalisierung der Selbstjustiz
Ein schwarzer unbewaffneter Teenager wird in einem „Weißen-Viertel“ erschossen, weil er einem Mitglied der Bürgerwehr verdächtig vorkam.
In den USA offenbar legal, wie der Fall des getöteten 17-jährigen Trayvon Martin und des Nachbarschaftswächters George Zimmerman zeigt. Letzterer wurde nämlich vom Geschworenengericht in Florida freigesprochen.
Die Jury hat allerdings im Gegensatz zum Todesschützen Zimmerman nicht zwangsläufig rassistisch gehandelt, sondern sich einfach an das „Stand your Ground“-Gesetz gehalten. Dieses Gesetz erlaubt es den US-Bürgern, ungestraft tödliche Gewalt anzuwenden, wenn sie sich bedroht fühlen. Zusätzlich wird die Beweislast einfach umgedreht. Nicht der Schütze muss beweisen, dass ihm keine andere Möglichkeit als zu töten blieb, um sein Leben zu retten, sondern die Anklage muss nachweisen, dass der Todesschütze keinen Grund hatte, sich bedroht zu fühlen. Da Trayvon Martin nicht mehr aussagen kann, ist es kaum möglich zu beweisen, dass Zimmerman keinen Grund hatte, sich bedroht zu fühlen.
Das „Stand your Ground“-Gesetz öffnet der Selbstjustiz Tür und Tor, spielt rassistischen Waffennarren und Möchtegernpolizisten in die Hände. Solange dieses Gesetz bestehen bleibt, wird Trayvon Martin nicht das letzte Opfer dieser Art bleiben.
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