US-Präsidenten Barack Obama hat der Debatte um den Freispruch von George Zimmerman mit seinen persönlichen Worten eine neue Tiefe gegeben. Nur – dabei kann es nicht bleiben. Ein Kommentar.
Barack Obama hat Unerhörtes getan – und damit Erstaunliches erreicht. Unerhört, weil er sich mit persönlichen Worten in die Debatte über Rassismus eingemischt hat. Weil er seine Erfahrungen mit Vorurteilen schilderte. Und weil er um Verständnis warb für Kummer und Zorn der Afroamerikaner, die gegen den Freispruch George Zimmermans protestieren – jenes Mannes, der den unbewaffneten schwarzen Teenager Trayvon Martin erschoss.
Obama ordnete Tat, Urteil und Proteste in einen historischen Kontext rassistischer Vorurteile und Diskriminierungen ein und gab der Debatte so eine neue Tiefe.
Ein Thema der Zukunft
Seine Ausführungen haben – das ist das Erstaunliche – die gesellschaftliche Spaltung nicht vertieft, weil Obama klug die Komplexität des Themas dargelegt hat, einschließlich der Probleme innerhalb der schwarzen Gemeinschaft. Und weil er keine einfachen Lösungen anbot. Vielmehr forderte er Debatten und Lösungen erst einmal dort, wo sie hingehören: in den Bundesstaaten, in den Kommunen, in der Gesellschaft.
Das war der Rolle des Präsidenten angemessen und weise. Nur, dabei kann es nicht bleiben. Das weiß keiner besser als Obama. Die Diskriminierung von Schwarzen und anderen Minderheiten ist nicht bloß ein Thema der Vergangenheit, sondern eines der Zukunft.
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