America's Enormous Bank Profits

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Amerikas Banken verdienen viel Geld. Ist das Kasino wieder geöffnet? Für diese Frage ist nicht der Gewinn entscheidend. Sondern eine andere Zahl.

Es war die Woche der amerikanischen Banken. Goldman Sachs überraschte mit einer Verdoppelung des Gewinns im zweiten Quartal. Die Citigroup steigerte den Gewinn um 42 Prozent. Und auch Morgan Stanley, JP Morgan und Wells Fargo reihten sich in die Serie der guten Ergebnisse ein. Bei vielen Banken haben dabei das Investmentbanking und vor allem der Aktienhandel erheblich zum Ergebnis beigetragen. Das Kreditgeschäft dagegen ist wegen der Niedrigzinsphase für die Banken tendenziell weniger attraktiv.

Kein Wunder, dass es wieder die Schlagzeilen gibt: „Das Kasino ist wieder geöffnet.“ So kurz nach der Krise verdienen die Banken wieder prächtig. Aber inwieweit sind diese hohen Gewinne tatsächlich ein Zeichen dafür, dass die Banken wieder zum Sicherheitsrisiko werden?

Die Gewinne, so viel Aufmerksamkeit sie auf sich ziehen, sagen nichts darüber. Die Eigenkapitalrendite, also der Profit, den die Banken je eingesetztem Dollar für ihre Aktionäre erzielen, liegt immerhin noch deutlich niedriger als vor der Krise. So kommt Goldman Sachs auf eine fürs Jahr hochgerechnete Eigenkapitalrendite von 10,5 Prozent, nach 5,4 Prozent im Vorjahresquartal. Vor der Finanzkrise waren es 30 Prozent und mehr gewesen.

Wichtiger ist die Frage, mit wie viel Schulden die Banken arbeiten. In Amerika erhofft man sich viel von einer Begrenzung der sogenannten „Leverage Ratio“: Diese Zahl gibt an, mit wie viel echtem Eigenkapital die Bilanz einer Bank gedeckt ist. In Amerika sollen fünf Prozent vorgeschrieben werden – die internationalen Regelungen von Basel III sehen nur drei Prozent vor. Bei den Quartalsergebnissen kam raus: Während die Citigroup mit 4,9 Prozent und JP Morgan mit 4,7 Prozent knapp unter der Grenze liegen, kommt Wells Fargo, die viertgrößte amerikanische Bank, klar darüber. Goldman Sachs hingegen verriet nur, man liege in „erreichbarer Nähe“ der Kennziffer.

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