Amoklauf mit Vorwarnung
Von Daniel Haufler
18.09.2013
Der Amoklauf von Washington zeigt einmal mehr, wie dringend geboten vernünftige Kontrollen beim privaten Waffenkauf in den USA sind.
Der Amoklauf von Washington zeigt einmal mehr, wie sehr die Waffenlobby in den USA im Unrecht ist. Sie hat seit dem Schulmassaker von Newtown vor neun Monaten energischer denn je verhindert, dass Käufer von Waffen vernünftig überprüft werden. Hätte es solch einen „Background Check“ gegeben, wäre es womöglich nicht zu der Bluttat gekommen. Denn der Todesschütze war geistig verwirrt. Mehrmals schon ist er der Polizei aufgefallen. Einmal schoss er in die Decke seines Apartments, nachdem er sich mit der Mieterin der darüber liegenden Wohnung gestritten hatte. Ein anderes Mal zerschoss er die Reifen eines Wagens, weil er sich herablassend behandelt fühlte. Und wenige Wochen vor der Tat hörte er Stimmen, die ihn angeblich verfolgten.
Wie kann es sein, dass ein solcher Mensch legal mehrere Waffen erwerben darf? Wie kann es sein, dass es nur einem glücklichen Zufall zu verdanken ist, dass er nicht auch noch ein Sturmgewehr kaufen durfte, um noch mehr Menschen zu töten? Wie kann es sein, dass ein Land lieber die Freiheit zum Töten verteidigt, als mit einem strengen Waffenrecht Leben zu schützen?
In den USA gab es seit dem Zweiten Weltkrieg zwölf Amokläufe mit mehr als zwölf Toten: die ersten sechs Massaker zwischen 1949 und 1999, die letzten sechs in den vergangenen sechs Jahren. Diese Zahlen sollten selbst Waffennarren zu denken geben.
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