Blamiert und kleinkariert: unwürdiges US-Polit-Theater
Es ist das Baby von Barack Obama, an ihr hängt das ganze Herzblut des US-Präsidenten: “Obamacare”, die Gesundheitsreform. Das wichtigste innenpolitische Projekt des 51-Jährigen soll das marode und unsoziale System umkrempeln. Eine gesetzliche Krankenversorgung für alle: Was in Deutschland Grundkonsens ist, gilt den Ultra-Konservativen in den USA als sozialistisches Teufelszeug.
Unter anderem an diesem fundamentalen Streit ist nun der Übergangshaushalt gescheitert. Die öffentliche Verwaltung ist erstmals seit 17 Jahren lahmgelegt. Museen und Nationalparks sind geschlossen, das freiheitsliebende Land steht blamiert da. Die kleinkarierten Streitereien und permanenten Glaubenskriege im Kongress nerven die US-Bürger. Dass Kompromisse zu den Tugenden der Demokratie gehören, ist zu vielen Politikern in Washington noch nicht durchgedrungen.
Vor allem die Pöbler der Tea Party spucken der Regierung kräftig in die Suppe. Gut möglich, dass sie sich aber davon selber ein Magengeschwür holen. Vor 17 Jahren versuchten die Konservativen auf ganz ähnliche Art den damaligen Präsidenten Bill Clinton vorzuführen. Der Schuss ging mächtig nach hinten los, der skandalbelastete Clinton war am Ende der große Gewinner. Obama ist es zu wünschen, dass sich die Geschichte wiederholt.
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