NSA-Affäre als Chance
Wenn es früher um Bedrohungen deutscher Unternehmen im Internet ging, dachte man zumeist an China oder Russland und andere Staaten, die ganz gerne mal gegen die allgemeinen Anstandsregeln verstoßen. Doch es war ausgerechnet der amerikanische Geheimdienst NSA, der zuletzt das Bewusstsein in deutschen Unternehmen für die Notwendigkeit geschärft hat, sich gegen Diebe und Spione zu schützen, die sich über die Datenautobahn anschleichen.
In vielen, vor allem kleineren Unternehmen werden die Risiken noch immer unterschätzt. Damit stehen sie allerdings nicht alleine. Auch die Bundesregierung bleibt beim Thema Datenschutz gegen externe Ausspähung bislang eindeutig hinter ihren Möglichkeiten zurück.
Durch die NSA-Affäre und die Enthüllungen Edward Snowdens setzt jedoch ein gewisser Bewusstseinswandel ein. Auch bei den privaten Anwendern. Viele haben beispielsweise amerikanischen E-Mail-Anbietern den Rücken gekehrt und ihr Postfach lieber bei einem deutschen Provider eingerichtet. Das bedeutet natürlich noch längst keine absolute Sicherheit. Die Deutsche Telekom hat jedoch recht flott erkannt, welche Chancen die Debatte birgt. Für die Cyber-Sicherheit, aber auch für die fürs Geschäft: Durch eine Allianz mit anderen Konzernen soll ein deutsches Internet geschaffen werden. Bestimmte Daten sollen auf ihrem Weg durch das Netz Europa gar nicht mehr verlassen.
Auch das ist keine Garantie, selbst wenn die ebenfalls fleißig schnüffelnden Briten außen vor blieben. Doch es erschwert in jedem Fall Späh-Attacken im Netz. Politik und Industrie sind gefordert, die günstige Gelegenheit zu nutzen, um effektive Verbesserungen beim Thema Datenschutz zu erzielen und es Spionen, die es etwa auf Patente abgesehen haben, so kompliziert wie möglich zu machen.
Leave a Reply
You must be logged in to post a comment.