Straight Toward the Abyss

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Die Lage im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist prekär. US-Präsident Obama und das ganze Land stecken in der Schuldenfalle. Ob die NSA den USA aus der Patsche hilft?

Lauschangriff? Was für ein garstiges Wort: die US-Geheimdienste schauen und horchen sich nur mal um bei ihren besten Freunden. Die Lage im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist derzeit nämlich ziemlich prekär. In diesem Jahr werden die USA ihren Rang als stärkste Volkswirtschaft des Planeten an China verlieren, ein Land, das nicht durch demokratische Strukturen und vorbildliche Umweltpolitik von sich reden macht. Aber die Leute sind lernwillig. Und zwar schnell.

Diese wichtige Erkenntnis hat Angela Merkel bereits Mitte der 90er-Jahre aus Asien mitgebracht, noch als Bundesumweltministerin. Die asiatischen Staaten legten damals ehrgeizige Bildungsprogramme auf. Die in allen Technikbereichen aufstrebenden Tiger-Länder benötigten kreative, hervorragend ausgebildete Menschen. Und die haben sie heute.

Noch läuft die US-Ökonomie ganz gut. Auf dem Papier. Aber wesentliche Bereiche der Produktion sind nach China ausgelagert. Fast eine halbe Million Menschen fertigen dort I-Phones, Laptops, Playstations und andere bekannte Elektronikgeräte. Das steigert den Profit der namhaften US-Konzerne. Aber es ist ein Strohfeuer auf dem Buckel chinesischer Wandersklaven. Gleichzeitig verarmt die US-Mittelschicht. Brücken, Straßen und Schulen bröseln vor sich hin. Hinter den Wohlstandkulissen sieht es finster aus. Jeder kleine Sturm liefert Fernsehbilder wie aus einem Drittweltland. Techniker flicken abgerissene Stromleitungen, dass es einen deutschen Elektromeister nur so graust. Schmucke Häuser liegen wie leere Pappschachteln in der Landschaft. Ex und Hopp. Aber kurzsichtiges Handeln wird sich rächen.

China hat US-Staatsanleihen von 1,3 Billionen Dollar

Wer wie die Asiaten produziert, der lernt innerhalb kürzester Zeit, noch bessere Geräte auf den Markt zu bringen. Deutschland (West) hat diese bittere Erfahrung bereits hinter sich. In den 60er-Jahren war es der blanke Hochmut, der hier regierte. Unsere Elektronik, unsere Chemie, unsere Fotoapparate, unsere Medikamente waren Klassenbeste. Tipptopp. Japanische Autos? Lächerliche Kisten. Und dann die billigen Transistorradios – und kurz darauf war nichts mehr wie zuvor.

Aber Deutschland hat durch kluge Investitionen in die Forschung den Kollaps verhindert. Mit dem Amtsantritt von Merkel als Kanzlerin wurden die Investitionen in Wissenschaft und Forschung weiter ausgebaut. Das hat bis heute kräftig zum Aufschwung beigetragen. Zwar blockieren sich gerade mal wieder Länder und Bund gegenseitig, um die bald auslaufenden Pakte für die Hochschulen, Exzellenz, Forschung und Innovation fortzuführen. Aber das werden sie wohl noch hinbekommen.

Diese strukturellen Möglichkeiten hat die US-Regierung nicht. Konservative Politiker beten dort das Mantra vom Staat, der sich bitte aus allem raushalten soll, damit der Markt es schön alleine richtet. Stimmt. Leider. Der US-Markt ist sperrangelweit offen für Billigimporte. Schutz- und Zollschranken darf man getrost vergessen. China ist größter Gläubiger der USA, es hat US-Staatsanleihen für rund 1,3 Billionen Dollar aufgekauft. Obama und das ganze Land stecken in der Schuldenfalle.

Liebe Spione von der NSA. Jetzt mal raus mit Euren tollen Erkenntnissen. Lest Euren konservativen Politikern und Wirtschaftsführern von gestern die Leviten von heute. Erläutert ihnen, dass sie das Land geradewegs zum Abgrund führen.

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