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Posted on June 4, 2014.
Meinung – 29.05.2014
Kommentar zu Barack Obama
Metapher fürs Geschichtsbuch
Von Damir Fras
US-Präsident Barack Obama will eine neue amerikanische Außenpolitik. Große Ankündigungen hat er schon öfter gemacht. Nun müssen auch Taten folgen.
Jeder solle zunächst fragen, was er für sein Land tun könne, bevor er etwas von seinem Land verlange, lautete eine legendäre Formulierung John F. Kennedys. US-Präsident Barack Obama könnte nun ebenfalls mit einem Satz in die Geschichte eingehen. In einer außenpolitischen Grundsatzrede vor Militärkadetten sagte er: „Nur weil wir den besten Hammer haben, ist nicht jedes Problem ein Nagel.“ So deutlich hat noch kein US-Präsident seit dem Ende des Kalten Krieges beschrieben, wie selbstgefällig sich die einzig verbliebene Supermacht in den vergangenen Jahren auf der Weltbühne bewegt hat.
Obamas Bekenntnis zur internationalen Zusammenarbeit ist allerdings unglaubwürdig, wenn den schönen Worten keine Taten folgen. Ja, Obama hat dem Irak-Krieg ein Ende gesetzt. Ja, er will die US-Truppen aus Afghanistan abziehen. Doch wiederholt ist Obamas Ankündigungen nichts Substanzielles gefolgt. Das Gefangenenlager Guantanamo existiert immer noch. Und schon vor einem Jahr hat Obama erklärt, er wolle transparent machen, auf welcher gesetzlichen Grundlage die USA mit unbemannten Drohnen Jagd auf mutmaßliche Terroristen machen. Geschehen ist das allerdings noch nicht. Obama sagt das Richtige. Aber ob er auch das Richtige tun wird, ist ungewiss. Erst wenn das erkennbar ist, wird sich sagen lassen, ob Obamas Hammer-Satz eine Metapher fürs Geschichtsbuch ist.
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