Immer wieder werden die USA für ihre Politik im Nahen Osten attackiert. Doch ohne sie wäre der Völkermord im Irak nicht zu stoppen. Nun heißt es für den gesamten Westen, den Kurden beizustehen.
Das Morden und Massakrieren, der Tod und der Terror im Irak offenbaren vieles: Zunächst und vor allem zeigen sie, was geschieht, wenn islamischen Fanatikern moderne Waffen in die Hand gegeben werden. Dann vergessen sie schnell die Suren des Korans und öffnen die Tore der Hölle. Sie exekutieren und füsilieren, brandschatzen und vergewaltigen, erdolchen und erwürgen, metzeln nieder und schlachten ab.
Selten ist man Zeuge eines solches Ausmaßes an Grausamkeiten geworden. Ein Völkermord geschieht, gegen Jesiden und Christen, und die Weltgemeinschaft schaut zu. Das führt zum nächsten Punkt des gegenwärtigen Armageddons im Irak.
Nur eine einzige Macht kann die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) aufhalten: die Vereinigten Staaten von Amerika. Ihr Präsident, wahrlich kein Freund von voreiligen Interventionen, schickt sich an, die Christen, Jesiden und Kurden zu schützen.
Als Oberbefehlshaber weist er seine Streitkräfte an, die ins Gebirge geflüchteten Menschen zunächst mithilfe von Kampfdrohnen und Luftangriffen gegen die Mordgesellen der IS zu schützen, um sie dann von der Luft aus mit Wasser und Lebensmitteln zu versorgen.
Die Empörung der Moralkatecheten
Wenn es die Supermacht Amerika nicht gäbe, um wie viel höher wären die Leichenberge auf der Welt! Es muss endlich deutlich gesagt werden: Ohne die USA im Nahen Osten herrschte nicht nur Chaos, sondern es bräche auch ein Blutrausch sondergleichen aus.
Was hat man in Europa und der arabischen Welt nicht alles gegen Amerikas Präsenz im Irak geschrieben? Wie empört sind unsere Moralkatecheten immer dann, wenn Washington irgendwo einen Fehler begeht? Wie hämisch und begeistert waren sie, als das Weiße Haus seine Truppen aus dem Irak abzog, weil endlich die angeblichen Imperialisten, denen es nur ums Öl ginge, verschwänden?
Wären sie nicht so ideologisch vernagelt, dann müssten sie jetzt einsehen: Der amerikanische Präsident setzt seine Militärmacht in Gang – obwohl sein Volk mehrheitlich keinen Sinn mehr dafür hat, seine GIs in die entlegensten Ecken der Welt zu entsenden.
Er setzt das Leben seiner Soldaten aufs Spiel – und das obgleich sein Land kaum auf das Öl der Region angewiesen ist. Müsste es vielen Amerikakritikern heute nicht dämmern, dass sie Gefangene ihrer Vorurteile sind?
Das Schweigen der Muslime
Doch es bleibt allenthalben ruhig. Kaum ein Gemüt in Europa regt sich auf. Und auch das zeigt die Tragödie im Irak auf brutale Weise. Es kommt in Deutschland und bei seinen Nachbarn nicht auf die Zahl der Opfer an, um aufzuschreien. Es ist entscheidend, um welche Toten es sich handelt.
Sterben einige tausend Palästinenser in einem Krieg, den ihre Führung begonnen hat, treibt es die Menschen auf die Straßen, weil endlich mal wieder gegen Israel gewettert werden kann. Schlachten Araber andere Araber und Kurden zu Zehntausenden ab, sind sie im Begriff einen Völkermord zu begehen, dann ist das hierzulande für viele Zeitgenossen zwar traurig, aber doch weit weg.
Welcher muslimische Verband in Deutschland hat den Genozid im Irak eigentlich schon verurteilt? Welcher Imam in Köln oder Kopenhagen, Mailand oder München hat schon eine Donnerpredigt gegen die Mordbuben und schwarzen Schafe der eigenen Religion von der Kanzel gelassen?
Das Töten im Irak zeigt auch: Es geht nicht mehr weiter so in Europa. Es muss Schluss sein mit Multikulti, wenn Multikulti bedeutet, auf die europäische Zivilisation zu pfeifen, wenn es heißt, Mord und Totschlag mit Achselzucken hinzunehmen. Es war Dolf Sternberger, der mit Blick auf den Rechtsextremismus schrieb: “Keine Freiheit für die Feinde der Freiheit.” Dieser Satz muss heute auch für Islamisten in Deutschland gelten.
Man muss in Deutschland sicher sein
Es darf nicht sein, dass Jesiden hierzulande Angst vor Muslimen haben müssen und sich nicht mehr trauen, auf die Straßen zu gehen. Es kann nicht sein, dass Juden von hier lebenden Muslimen beschimpft und beleidigt werden, weil diese nicht begreifen, dass der Nahostkonflikt zwar viel mit Israel (und den Palästinensern), aber nichts mit den hier lebenden Juden zu tun hat.
Doch zuerst und vor allem ist jetzt der Massenmord im Irak zu verhindern. Leider lässt er sich nicht allein durch Luftangriffe stoppen. Die Kurden müssen vom Westen mit modernen Waffen ausgerüstet werden. Gegenwärtig sind sie der einzige Garant dafür, dass die Region zwischen Syrien und Irak nicht vollständig zum brandschatzenden Kalifenstaat wird.
Darüber hinaus mag es sinnvoll sein, wenn der Westen darüber nachdenkt, kurzzeitig Truppen in den Nordirak zu verlegen, die die kurdischen Peschmerga-Kämpfer unterstützen. Und Deutschland?
Zumindest sollte es eines tun: Christliche und jesidische Flüchtlinge aufnehmen – und das schnell und ohne bürokratische Hürden. Sind sie hier, sind sie vor Salafisten und sonstigen Extremisten zu schützen. Wer sie angreift, greift den deutschen Staat und seine Gesellschaft an. Die Zeit der Leisetreterei ist vorbei.
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