Not Only In Ferguson

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Für junge Afroamerikaner in den USA ist es immer noch gefährlich, eine unbedachte Bewegung zu machen, zu schnell oder zu langsam zu gehen. Viel zu oft endet das tödlich. Ein Kommentar.

Ferguson – ein anderer Ort, dieselbe Geschichte. Ein junger Mann muss sterben, weil ihn seine Hautfarbe für manche Polizisten verdächtiger macht als andere. Der 18-jährige Michael Brown teilt das Schicksal des 17-jährigen Trayvon Martin, den ein Nachbarschaftswächter in Sanford erschoss. Für junge Afro-Amerikaner in den USA ist es immer noch gefährlich, eine unbedachte Bewegung zu machen, zu schnell oder zu langsam zu gehen. Viel zu oft endet das tödlich.

Vorurteile in der Bevölkerung lassen sich nur langsam überwinden. Staatliche Institutionen wie die Polizei müssen sich an einem anderen Maßstab messen lassen. Es ist etwas grundfalsch, wenn wie in Ferguson überwiegend weiße Ordnungshüter mehrheitlich schwarzen Einwohnern gegenüberstehen.

Noch verkehrter ist die Reaktion auf die Proteste der aufgebrachten Einwohner, die Rechenschaft für den Tod des Studenten fordern. Was früher Hunde und Feuerspritzen waren, sind heute die Stadtpanzer und Scharfschützen, die in dem Armenvorort von St. Louis gegen farbige Demonstranten aufzogen.

Ferguson gerät so zum tragischen Symbol einer Gesellschaft, die weit davon entfernt ist, farbenblind zu sein. Und zu einer Warnung vor den Konsequenzen einer militarisierten Polizei, die Bürgern und Journalisten wie Feinden gegenübertritt, statt deren Rechte zu schützen.

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