Torture: Made in the USA

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Folter made in USA

Von Holger Schmale

Ex-Präsident George W. Bush bedankt sich demonstrativ bei den CIA-Mitarbeitern für ihren Einsatz (Archivbild).Foto: ap

George W. Bush verteidigt noch einmal die amerikanischen Folterpraktiken. Nichts kann den Unterschied zwischen ihm und Obama deutlicher machen.

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Rule of Law, die Herrschaft des Rechts, ist einer der zentralen Bestandteile der US-amerikanischen Vorstellungen von Demokratie und Freiheit. Wird dieser Grundsatz verletzt, ist die verheißungsvolle Botschaft der amerikanischen Erzählung dahin. Seit seiner Wahl vor sechs Jahren arbeitet Präsident Barack Obama mühsam daran, das vom ruchlosen Vorgehen der USA im Namen ihres Krieges gegen den Terrorismus unter seinem Vorgänger George W. Bush zerstörte Ansehen des Landes wiederherzustellen.

Die Veröffentlichung eines Untersuchungsberichts über die Folter während der Bush-Jahre ist ein weiterer Schritt, der zunächst einmal neue Wunden schlagen wird. Zwar weiß man schon viel über die kriminellen Verhörmethoden des Geheimdienstes CIA. Doch wenn diese Praktiken nun in einem offiziellen Dokument des US-Senats beschrieben werden, wird dies neue Wut und Proteste in den amerikafeindlichen Krisengebieten in Afrika, Asien und dem Nahen Osten auslösen. Auch deshalb ist die Veröffentlichung zwei Jahre lang verschleppt worden.

Es ist Obama und der nur noch wenige Wochen währenden Mehrheit der Demokraten im Senat zu verdanken, dass der Bericht nun doch noch an die Öffentlichkeit kommt. Bush meldet sich dazu auch noch einmal zu Wort, er stellt sich vor die Folterknechte. Nichts kann den Unterschied zwischen ihm und Obama deutlicher machen.

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