GEORGE W. BUSH
Treuer Freund der Folter
Von ANDREAS SCHWARZKOPF
George W. Bushs Kommentar zum Untersuchungsbericht über Misshandlungen von Terrorverdächtigen zeigt: Der ehemalige US-Präsident hat nichts begriffen und nichts gelernt. Im Ausland werden seine Worte den einen oder anderen radikalisieren.
Wer verstehen will, warum es US-Präsident Barack Obama so schwer fällt, vernünftige Projekte umzusetzen, der muss sich einfach den skandalösen Kommentar des Vorgängers George W. Bush zum Untersuchungsbericht über Misshandlungen von Terrorverdächtigen durch den Kopf gehen lassen. Bush lobte CIA-Beschäftigte für deren harte Arbeit.
Das ist einerseits wenig überraschend. Schließlich versucht er sein Vorgehen und damit die Folter erneut zu rechtfertigen. Andererseits ist es ignorant, dass er nichts bedauert, obwohl die Untersuchung klar sagt: Waterboarding und andere Grausamkeiten haben nicht nur Menschen verstümmelt, sie waren auch ungeeignet, dem Geheimdienst Informationen zu bringen, die die Vereinigten Staaten nach den Anschlägen auf das World Trade Center vor weiteren Attentaten schützen. Bushs Strategie ist nun offiziell, was sie immer war: falsch.
Noch schlimmer ist aber, dass er sich nicht für seine verfehlte Politik entschuldigt hat. Er hätte versuchen können, ja müssen, Gräben zuzuschütten. In seiner Heimat hätte er versöhnen statt spalten können. Im Ausland werden seine Worte den einen oder anderen radikalisieren. Doch Bush bleibt sich lieber treu und belegt, dass er nichts begriffen und nichts gelernt hat.
Leave a Reply
You must be logged in to post a comment.