“Der Westen ist viel grausamer als die muslimische Welt”
19.01.2015
Todenhöfer, Gotteskrieger, Dschihad, Islamischer Staat, Terrorismus
RTL Publizist Todenhöfer trifft auf den radikalen Islamisten
Der Terror sei eine “Antwort auf die barbarischen Öl-Kreuzzüge” des Westens – und der Islamische Staat “Bushs Baby”. Der Publizist Jürgen Todenhöfer, der jüngst in die IS-Hochburg Mossul reiste, rechnet mit dem Westen ab – und gibt ihm die Hauptschuld am islamistischen Terror.
Der Publizist Jürgen Todenhöfer gibt dem Westen die Hauptschuld am islamistischen Terror und der Brutalität des “Islamischen Staates” (IS): “Bundeskanzlerin Merkel hat am Freitag die ‘muslimische Geistlichkeit’ aufgefordert, endlich das Verhältnis des Islam zur Gewalt zu klären. Aber müsste nicht zuerst der christliche Westen sein Verhältnis zur Gewalt überprüfen?”, fragt Todenhöfer auf seiner Facebook-Seite. “Nicht der Islam ist das Problem, unsere Kriege sind das Problem. Sie sind Terrorzucht-Programme, nicht der Islam.”
“Barbarische Antwort auf barbarische Öl-Kreuzzüge”
Todenhöfer argumentiert, der Terrorismus sei “die barbarische Antwort extremistischer Muslime auf unsere barbarischen Öl-Kreuzzüge. Ohne unsere Kriege gäbe es den heutigen Terrorismus gar nicht.” Die Vorgänger-Organisation des IS sei 2003 als Antwort auf die Invasion der Vereinigten Staaten in den Irak gegründet worden, so Todenhöfer: “Der an Brutalität nicht zu überbietende ‘IS’ ist Bushs Baby.”
Kein arabisches Land habe in den vergangenen 200 Jahren den Westen überfallen, doch der Westen “fiel unzählige Male mordend in die muslimische Welt ein”: “Bin Ladens Al Qaida tötete im Westen fast 3500 Menschen. Doch Bush Junior tötete allein im Irakkrieg über 500.000 Iraker.” Diese Zahlen zeigten, dass der Westen “seit Jahrhunderten viel grausamer als die muslimische Welt” sei. Deshalb müsse der Westen und “nicht der Islam sein Verhältnis zur Gewalt klären”.
“Konvertieren, Schutzgeld zahlen oder durch das Schwert umkommen”
Todenhöfer hat sich in der Vergangenheit mehrfach für einen anderen Umgang des Westens mit dem Islam ausgesprochen. Regelmäßig kritisiert er die Regierungen, sie würden die Welt in Gut und Böse teilen. Zuletzt machte der Publizist (“Wer weint schon um Abdul und Tanaya?: Die Irrtümer des Kreuzzugs gegen den Terror”) Schlagzeilen, weil er in die IS-Hochburg Mossul im Irak reiste, um sich ein eigenes Bild vom Islamischen Staat zu machen.
Während seiner Reise entstand unter anderem ein Fernsehinterview mit dem deutschen Dschihadisten Christian Emde, der für den IS kämpft. Emde sagte im Gespräch mit Todenhöfer: “Christen und Juden bleibt nach unserer Eroberung die Wahl, zu konvertieren, ein Schutzgeld zu bezahlen oder durch das Schwert umzukommen.”
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