FBI-Pfusch mit Methode
Von Damir Fras
20.04.2015
Aufgrund fehlerhafter kriminaltechnischer Analysen der US-Bundespolizei FBI wurden mehr als 30 Menschen zu Tode verurteilt. Genauer hingesehen hat niemand.
Über Jahrzehnte hinweg hat es sich die US-Bundespolizei FBI erlaubt, den Gerichten fehlerhafte kriminaltechnische Analysen zu liefern. Wahrscheinlich sind deswegen Hunderte von Unschuldigen verurteilt worden. 32 Menschen erhielten wegen falsch ausgewerteter Haarproben sogar die Todesstrafe, 14 von ihnen wurden hingerichtet oder starben im Gefängnis. Und das dürfte nur der Anfang sein. Denn von 2 500 Fällen sind erst wenig mehr als 250 untersucht.
Der Skandal im Skandal aber ist, dass es im Hochtechnologie-Land USA bis vor wenigen Jahren keine schriftlich festgelegten Standards über den Umgang mit Haaranalysen gab. Es scheint, als konnten die FBI-Forensiker arbeiten, wie immer sie wollten. Überprüft wurde das alles nicht, und offenbar hat sich auch niemand gewundert, dass die forensischen Proben in der Regel die Angeklagten beschuldigten, sie aber nicht entlasteten. Der Pfusch hatte Methode.
Wenn das FBI nun beteuert, dass kriminaltechnische Untersuchungen fortan fehlerfrei verlaufen werden, damit Angeklagten tatsächlich Gerechtigkeit widerfährt, dann ist das ein hübsch klingendes Versprechen. Mehr ist es nicht. So schnell wie möglich müssen jetzt die Verfahren neu aufgerollt werden. Davon haben zwar die zu Unrecht Hingerichteten nichts mehr, aber nur so lässt sich die Glaubwürdigkeit des FBI zumindest teilweise wiederherstellen.
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