An Unforgivable Mistake Ruins Trump’s Career Opportunities

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Unverzeihlicher Fehler kostet Trump die Karrierechance

Donald Trumps Senkrechtstart als Präsidentschaftsbewerber der Republikaner dürfte beendet sein. Der robuste wie populäre Immobilienmogul und Talkshowhero hat die Amerikaner vor den Kopf gestoßen.

Erst keilte er gegen Mexikaner, jetzt muss US-Senator John McCain dran glauben. Aller Verbal-Eskapaden zum Trotz hat Donald Trump nach Umfragen seinen Vorsprung auf Mitbewerber Jeb Bush ausgebaut. Quelle: N24

Ja, der große Donald, der bald, sehr bald, wieder ganz klein sein wird. Der große Talkshowheld und Immobilienherrscher Donald Trump, gestern noch an der Spitze des Republikaner-Bewerberfelds für das Weiße Haus, morgen wieder eine politische Fußnote. Denn Trump hat einen unverzeihlichen Fehler gemacht. Er, der mit einem nicht ganz überzeugenden Attest dem Wehrdienst in Vietnam entrann, beleidigte den über Hanoi abgeschossenen Piloten und Präsidentschaftskandidaten von 2009 John McCain wegen dessen Gefangenschaft.

McCain sei kein “Kriegsheld”, sondern ein “Gefangenenheld”; die sechs Jahre Folter im Gefangenenlager tat Trump als “irrelevant” ab. Sofort stellten sich nahezu alle Mitbewerber um die Kandidatur, etliche frühere Offiziere und der Reservistenverband gegen ihn. So endet ein Ausflug in die große Politik.

Donald Trump ist durchaus versiert, wenn es um die Absicherung seiner Großprojekte in den Niederungen amerikanischer Kommunalpolitik geht. Diese Kommunalpolitik ist oft von haarsträubender Zickigkeit, und deshalb verkörpert der robuste Trump die heimlichen autokratischen Neigungen, die in einer Demokratie mit zu viel Mitsprachedrängelei wach werden.

Das Konto überzogen

Trump trat auf wie jemand, der irgendwann einmal diesen ganzen Beiräten ihren wahren Platz im Leben zuweist. Als solcher ist er bei Republikanern populär, die alle bisherigen Spitzenleute ihrer Partei seit George H. W. Bush als verkappte Linke betrachten, weil sie mit den Demokraten Kompromisse eingingen oder heute dafür werben. Nun aber hat Trump sein Konto überzogen. Die Beleidigung McCains ist inhaltlich schlimm genug, aber schlimmer ist der Eindruck egoistischer Unbeherrschtheit, der aus ihr spricht.

Unbeherrschtheit mögen die Amerikaner nicht. Ein derartiger Eindruck hatte bereits 2004 den Senkrechtstart des linksliberalen Präsidentschaftsbewerbers Howard Dean abrupt beendet. Nun wird er Donald Trump die Karrierechance kosten. “Sie sind gefeuert!” lautete die Pointe seiner Talkshow, in der die Teilnehmer sich für einen Arbeitsvertrag bei ihm bewerben konnten. Das gilt nun für ihn selbst – gefeuert wegen seines Egos.

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